Wolfenbüttel. Seit eineinhalb Jahre läuft das Kooperations-Projekt zwischen der Kreisjugendpflege und der Großen Schule, nun wurde das gemeinsame Projekt mit einer Unterschrift besiegelt.
Schulleiter des Gymnasiums Große Schule, Hartmut Frenk und Kreisjugendpfleger Carsten Ziebarth haben die Vereinbarung über die geplante Zusammenarbeit am Vormittag unterzeichnet. "Mit dem Vertrag möchten wir zum Ausdruck bringen, dass beide Seiten an einer stetigen und langfristigen Zusammenarbeit interessiert sind", so Carsten Ziebarth, der ein ähnliches Projekt auch am Gymnasium im Schloss betreut.
Insgesamt 25 Schüler stehen den fünften Klassen als Paten zur Seite. Foto:
Insgesamt 25 Schüler der Jahrgänge neun und zehn sollen sich als Patenschüler um die Schüler der fünften Klassen kümmern. "Wir begleiten die Fünftklässler während ihrer ersten Zeit hier an der Schule und zeigen ihnen die Schule. Außerdem stehen wir mit Rat und Tat zur Seite und organisieren gemeinsame Projekte und Veranstaltungen", erklärt Patin Christina Brinkmeier aus der 10. Klasse.
Künftig wollen etliche Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen ihren neuen Mitschülern der fünften Klassen als Paten zur Seite stehen. Die Ausbildung der Patenschüler für ihre neue Aufgabe wird die Kreisjugendpflege übernehmen. Weiterhin plant die Große Schule ein Seminarfach „Soziale Arbeit“ anzubieten. Die Gestaltung des Unterrichtes würden eine Lehrkraft der Schule und der Kreisjugendpfleger übernehmen.
Christina Brinkmeier und Marika Arendt sind Schul-Paten der ersten Stunde und sind schon seit eineinhalb Jahren dabei. "Wir müssen schon viel Zeit in das Projekt zu investieren, machen es aber sehr gerne. Wir haben ja gewusst, das es Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir nehmen uns einfach die Zeit und möchten uns engagieren", ergänzt Marika Arendt.
Karsten Krull und Philipp Schulz sind Patenschüler der neunten Klasse und üben ihre Arbeit mit Freude und Engagement aus. " Ich habe einfach Spaß an der Arbeit mit anderen Schülern und denke, dass man in die Jugendarbeit schon früh einsteigen sollte", erzählt Karsten Krull.
Die Schüler Marika Arendt, Christina Brinkmeier, Philipp Schulz und Karsten Krull sehen bei der Vertragsunterzeichnung zu. Foto:
Ziel der Zusammenarbeit von Kreisjugendpflege und Schule ist die Stärkung der sozialen Kompetenzen der Schüler und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Jahrgänge. Das notwendige Wissen wird den Schul-Paten von der Kreisjugendpflege vermittelt und bereitet die Schüler auf den späteren Erwerb der Jugendleitercard (JuLeiCa) vor, die mit 16 Jahren erworben werden kann.
Die Kreisjugendpflege bildet die Schüler in verschiedenen Lehrgängen aus und schult sie im Umgang mit ihrer neuen Rolle. "Wir bringen den Schülern bei, wie sie in ihre neue Rolle hineinwachsen. Sie lernen auch, die Schüler und Situationen richtig wahrzunehmen und zu lösen. Außerdem ist die Zeit vom Erwerb der Jugendleitercard mit 16 Jahren bis zum Studium ist oft kurz und die Jugendarbeit verliert Zeit. Also gehen wir in die Schulen und bereiten die Schüler schon dort auf die Arbeit als Jugendleiter vor", erklärt Carsten Ziebarth. So können junge Menschen schon früh Erfahrungen in der ehrenamtlichen Arbeit sammeln.
Das Besondere an dem Projekt ist die enge Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit. Projekte und die Arbeit der Paten-Schüler werden von Lehrern und Kreisjugendpflege unterstützt und mit dem Lehrplan abgestimmt. "Unsere Aufgabe als Schule ist, den Schülern Freiräume einzuräumen und dafür zu sorgen, dass ihre Arbeit in jeglicher Hinsicht unterstützt wird. Die Paten schlagen wichtige Brücken zwischen den Jahrgängen. Jüngere und ältere Schüler begegnen sich auf verschiedene Art und Weise und lernen den Umgang miteinander", so Schuleiter Hartmut Frenk.
Schüler und Lehrer arbeiten eng zusammen und tauschen sich aus. Besonders die Tatsache, Ansprechpartner für die Lehrer zu sein, war für die Schüler eine neue Erfahrung. "Für uns war es ein ungewohntes und tolles Gefühl, als Ansprechpartner für die Lehrer zur Verfügung zu stehen. Nun kommen die Lehrer zur uns und bitten uns, Probleme zu lösen und Gespräche zu führen", so Marika Arendt erfreut.
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