Wolfenbüttel. Die Stadtverwaltung unterstützt einen Vorstoß des Jugendparlamentes (JuPa), demzufolge in einer dreimonatigen Testphase Hygieneartikel wie Tampons und Binden kostenlos auf den Toiletten aller weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft bereitgestellt werden sollen. Das geht aus einem auf dem Antrag des Jugendparlaments basierenden Verwaltungsantrag für den kommenden Schulausschuss am 8. Juni hervor.
Das Jugendparlament habe sich auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler in Wolfenbüttel in den letzten Monaten viel mit dem Thema Hygieneartikel an Schulen beschäftigt. In anderen Ländern spiele dieses Thema schon seit geraumer Zeit eine Rolle. "Ein Grund für
die kostenlose Bereitstellung ist die Vermeidung von peinlichen Situationen", heißt es in dem Antrag des Jugendparlamentes. Aus diesem Grund habe man sich ein Meinungsbild bei den Schülerinnen und Schülern eingeholt, ob eine ähnliche Maßnahme auch an den weiterführenden Schulen in Wolfenbüttel gewünscht ist. Die Ergebnisse dieser repräsentativen Umfrage an den Schulen THG, HBG, GiS und IGS Wallstraße waren eindeutig: 85 Prozent der Teilnehmenden hielten kostenlose Hygieneartikel in der Schule für sinnvoll.
Test im GiS erfolgreich
Eine Testphase im Gymnasium im Schloss habe 2019 gezeigt, dass das Angebot gut angenommen wurde und entgegen einiger Befürchtungen keine Zweckentfremdungen stattfanden. Deshalb und da es bereits in Ländern wie Schottland oder an der Hochschule Merseburg erfolgreiche Pilotprojekte gegeben habe, regt das Jugendparlament eine dreimonatige Testphase an.
"Um dieses Vorhaben so unkompliziert wie möglich zu gestalten, haben wir im Vorfeld mit den Schülerratsvertretungen der einzelnen Schulen gesprochen und sie davon überzeugen können, das regelmäßige Nachfüllen der Hygieneprodukte zu übernehmen. Die Kosten von zirka 1.550 Euro für drei Monate für alle sieben Schulen in der Stadt wären dabei in unseren Augen verhältnismäßig niedrig und gut investiert", meint das Jugendparlament weiter.
Sechs Schulen in Trägerschaft der Stadt
Aus Sicht der Verwaltung spreche nichts gegen eine Umsetzung unter Verantwortlichkeit des Jugendparlaments und der örtlichen Schülervertretungen. Die Ausführenden könnten die Zahlungsbelege zur Abrechnung bei der Stadt einreichen. Sollte die Bereitstellung von Hygieneartikeln dauerhaft umgesetzt werden, könne das Gebäudemanagement das Auffüllen übernehmen, wie es in einer Stellungnahme der Verwaltung heißt.
Im Stadtgebiet obliegt der Stadtverwaltung die Bewirtschaftung von sechs weiterführenden Schulen: den drei Gymnasien, der Hauptschule Erich-Kästner, der Leibniz Realschule und der IGS Henriette-Breymann. Die Bewirtschaftung der siebten Sekundärschule, der IGS Wallstraße, obliegt dem Landkreis. Das Jugendparlament wird sich deshalb mit dem Landkreis in Kontakt setzen. Die Stadtverwaltung erklärt, nach Ende der Testphase in Abstimmung mit dem Jugendparlament eine langfristige Fortsetzung des Projektes anzustreben.
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