Kreiser und Mellin beim Marathon in Hamburg

von Nick Wenkel


Dunja Kreiser (links) und Gesa Mellin. Foto: Privat
Dunja Kreiser (links) und Gesa Mellin. Foto: Privat | Foto: Privat

Wolfenbüttel/Hamburg. Nach zehnjähriger Lauferfahrung sind Gesa Mellin und SPD-Politikerin Dunja Kreiser wieder beim Hamburg Marathon gestartet. Die beiden Freundinnen haben sich 2006 bei einer Familienfreizeit des Vereins „LIBERO“ kennengelernt.


Beide hatten seinerzeit ein schwerstbehindertes Kind und haben in dem Urlaub ihre Laufaffinität erkannt. So hat man sich öfter zum Training getroffen. Die Freundschaft wuchs und die gemeinsame Laufzeit war auch immer der Moment zur Aussprache.
Krisen, Probleme mit den kranken Kindern, die Organisation von Hilfsmittel, Therapien, das waren immer die Themen beim Laufen und anschließend hatten die beiden eine Lösung oder wenigstens ihr Herz ausgeschüttet. Laufen mache also nicht süchtig, aber ehrgeizig. Gesa Mellin war Wasserballerin im WSV und Dunja Kreiser Volleyballspielerin bei Germania - also das Wettkampffieber war geweckt.

Training durch Volksläufe


Erste Volksläufe in Wolfenbüttel, Schapen und Braunschweig standen an. Dann ging es mal nach Celle und Schwerin und immer war der Fokus das „Treppchen“ zu erreichen. Schnell entschieden sich die Läuferinnen einen Marathon zu bestreiten, 2007 sollte es in Hamburg so weit sein. Zu Beginn des Trainings verstarb Max Kreiser unerwartet. Auch wenn Eltern von schwer kranken Kindern immer mit dem schlimmsten rechnen müssen, ist dieser Moment doch niederschmetternd. Der einzige Halt in dieser Zeit war Sohn Vincent. Der muntere Einjährige verhalf den Tag zu starten und schenkte seinen Eltern Mut und Zuversicht.

Erster Marathon „wie am Schnürchen"


Dennoch entschied sich Dunja Kreiser zum Lauf und die enge Freundschaft der beiden Frauen half die Krise zu durchwinden. Das Training war zwar 2007 von besten Wetterbedingungen geprägt, doch oftmals waren die Erinnerung an Max und der Schmerz dabei. Den Freundinnen blieb teilweise die Luft vor Trauer weg. Dunja Kreiser betont, dass solche Lebenskrisen ohne Hilfe nicht zu bewältigen sind, sie hatte jemand, ihre Freundin Gesa. Beide liefen den ersten Marathon wie am „Schnürchen“ und erreichten Ihre gewünschte Zeit von drei Stunden und 45 Minuten. Gesa Mellin lief in den letzten Jahren ihre Bestzeit von drei Stunden 26 Minuten und Dunja Kreiser von drei Stunden und 33 Minuten - mal gemeinsam, mal getrennt.

Schlechtes Wetter in Hamburg


In Hamburg diesmal, nach zehn Jahren, waren die Wetterbedingungen zum ersten Mal schlecht und die Vorbereitungszeiten fehlten, wegen beruflicher und familiärer Verpflichtungen. Dunja Kreiser vermisste insbesondere die Regeneration nach den Trainingsläufen. Sie hatte am Start mit der Kälte zu kämpfen und war mit einem Virus belastet, sodass eine Versorgung im Lauf nicht möglich war. Sie lief durch, schaffte aber nur unzufriedene drei Stunden und 57 Minuten. Für Gesa Mellin waren die Bedingungen anscheinend optimal, sie verpasste ihre Bestzeit nur knapp und lief hervorragende drei Stunden 27 Minuten. Nächste Läufe sind schon anvisiert, doch ein Marathon ist erst Mal nicht geplant.


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