[image=5e1764b6785549ede64ccb04]"Wir erleben an unserer Schule ganz viele Jugendliche, motivierte Schüler, die sich engagieren wollen", sagte Sascha Poser, Lehrer im Gymnasium am Schloß (GiS) heute im kleinen Sitzungssaal des Landkreises Wolfenbüttel. Und diese Motivation wurde bereits vor vielen Jahren in geordnete Bahnen gelenkt: GiS-Schüler ab der 9. Klasse übernehmen Patenschaften für "Frischlinge", also die Kinder, die im Alter von zehn Jahren von der Grundschule ins Gymnasium kommen.
"Jugendliche geben ihr Schloss-Wissen an die Kinder weiter." Früher gab es noch die Orientierungsstufe, die Gymnasiasten kamen erst im Alter von zwölf Jahren an die weiterführende Schule. "Aus dem Bestreben heraus, für junge Menschen neue Räume für das soziale Lernen und das soziale Engagement zu schaffen, ist eine intensive Kooperation zwischen der Kreisjugendpflege Wolfenbüttel und dem Gymnasium im Schloß erwachsen, die in unserer Region einzigartig ist", so Ulrike Schade, die Chefin von Sascha Poser.[image=5e1764b6785549ede64ccb05]
Diese bereits bestehende Kooperation zwischen der Jugendpflege des Landkreises Wolfenbüttel und dem GiS wurde heute um 10.41 Uhr von Schulleiterin Ulrike Schade und Kreisjugendpfleger Carsten Ziebarth in einen unbefristeten Vertrag gegossen. Der Kreisjugendpfleger bewegt sich an der Schule schon fast wie ein Lehrer und hat sogar einen Schulschlüssel, heißt es während der Veranstaltung.
Die traditionelle Patenschülerausbildung am Gymnasium im Schloß wird seit dem Schuljahr 2009/2010 im Rahmen einer gemeinsam von Kreisjugendpflege und Gymnasium im Schloß durchgeführten Arbeitsgemeinschaft organisiert. Jugendliche werden hier für das Patenschüleramt, aber auch für den späteren Erwerb der Jugendleiter/in‐Card (Juleica) qualifiziert, die auch behalten werden kann, wenn sich die Schüler auch nach der Schule in der Jugendarbeit engagieren.
So vorbereitet, übernimmt diese Gruppe im folgenden 10. Schuljahr die Patenschaft für die fünften Klassen und unterstützt durch verschiedene Maßnahmen den Übergang der jüngeren Mitschülerinnen und Mitschüler aus dem Primarbereich in das Gymnasium. So wird Unterstützung bei der Bildung von Klassengemeinschaften gewährt, es werden Spiele angeboten und die älteren geben den jüngeren Schülern wertvolle Tipps für ihren gymnasialen Schulalltag. Die Paten treten aber auch als Streitschlichter auf, wenn dies mal erforderlich sein sollte. "Wir nennen das einfach kümmern", sagte eine Lehrkraft im Rahmen des Pressegesprächs.
[image=5e1764b6785549ede64ccb06]"Kinder finden ältere Jugendliche einfach cool, das war bei mir auch so. Meine Schüler-Paten von früher waren freundlich zu mir und so sagte ich später, dass will ich auch machen."
Conner Thelen, Schüler-Pate am GiS
Im Jahrgang 11 und 12 unterrichten das Gymnasium und Schloß und die Kreisjugendpflege gemeinsam das Seminarfach „Jugendpartizipation“, das sich vor allem an Schülerinnen und Schüler mit erworbener Juleica wendet. Auf diese Weise wird den Jugendlichen im Kontext eines regulären Unterrichtsfaches die Möglichkeit eröffnet, Projekte im Rahmen des Juleica‐Anforderungsprofils zu realisieren, die die Jugendarbeit in unserer Region ergänzen sollen.Carsten Ziebarth denkt weiter: "Es gibt Bemühungen dieses Modell auch in andere Schulformen zu übertragen. So gibt s schon Arbeitsgemeinschaften in Haupt- und Realschulen in Remlingen, Sickte, und Baddeckenstedt, aber auch in Gesamtschulen wäre dies für die Zukun denkbar." Der Kreisjugendpfleger bemüht sich auch sehr um eine Kooperation mit der Fachhochschule.
"Schule verändert sich. Durch Ganztagsangebote und längere Fahrwege von Schülern verändert sich auch deren Freizeitverhalten. Mit traditionellen Angeboten der Kreisjugendpflege erreichen wir viele Schüler nicht mehr. Deshalb ist es gut, dass wir in die Schulen gehen."
Carsten Ziebarth, Jugendpfleger des Landkreises Wolfenbüttel
Nicht zuletzt gewinnt die Kreisjugendpflege neue freiwillige Helferinnen und Helfer mit Juleica‐Qualifikation für Maßnahmen, die sie in Eigenregie organisiert und durchführt.[image=5e1764b6785549ede64ccb07]
Diese intensive und nachhaltige Zusammenarbeit soll mit der heute geschlossenen Kooperationsvereinbarung auf eine neue Stufe gestellt werden. Ulrike Schade: "Ich bin wirklich stolz und glücklich, diesen Vertrag unterschreiben zu können. Die Vereinbarung würdigt den besonderen Stellenwert dieser Kooperation und schafft einen verbindlichen Rahmen für gemeinsame Aktivitäten in der Zukunft."
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