Wolfenbüttel. Am Abend kam der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften im Staatsarchiv Wolfenbüttel zusammen. Auf der Tagesordnung stand auch die Besichtigung des Staatsarchivs unter der Leitung von Geschäftsleiter Dr. Brage Bei der Wieden. Außerdem sollte über eine eventuelle Entstehung einer Artothek in Wolfenbüttel diskutiert werden.
Nachdem Dr. Brage Bei der Wiiden die Ausschussmitglieder durch die Ausstellung im Staatsarchiv führte, erklärte er an Hand einer kurzen Präsentation die Umbaumaßnahmen am Ausstellungsraum, die sich derzeit noch in der Planung befinden
Anschließend eröffnete der Ausschussvorsitzende Dr. Christoph Helm die Sitzung und gab den Tagesordnungspunkt, die Errichtung einer Artothek, zur Diskussion frei. Der Antrag auf eine Ausstellung mit Bild-Ausleihe wurde bereits im Frühjahr von der SPD-Fraktion eingereicht und von der Verwaltung geprüft. Schlussendlich kam man nach der Prüfung zu dem Entschluss, dass eine Artothek in Wolfenbüttel nicht angebracht und sinnvoll sei.
SPD-Fraktionsmitglied Claudia Bei der Wieden erklärte dem Gremium, dass die SPD einen neuen Antrag stelle um so die Umsetzung einer Artothek auf Zeit prüfen zu lassen. Mit einer Mini-Ausstellung mit rund 30 Exponaten könne man für eine begrenzte Zeit einen Testlauf wagen. Hierzu würde sich der Ausstellungsraum im Staatsarchiv eignen und anbieten, erklärte Bei der Wieden. Gespräche mit ihrem Mann, dem Archiv-Geschäftsführer Dr. Brage Bei der Wieden, hätten diese Möglichkeiten eröffnet.
Helm warf ein, dass dies sicher nicht ohne weiteres machbar sei und verwies auf die Zustimmung des Archivs, welche man sich gegebenenfalls einholen müsse. Diesbezüglich konnte Brage Bei der Wieden schon "grünes Licht" geben und erklärte sich bereit, den Ausstellungsraum zur Verfügung zu stellen, sofern es die Belegung zuließe. Er merkte allerdings an, dass man sich davon distanzieren würde, das Projekt zu versichern. Dies müsse dann in städtischer Hand liegen.
Ganz überzeugt waren die Ausschussmitglieder nicht, stimmten aber einer Prüfung auf Machbarkeit zu. "Wir müssen in erster Linie die Versicherungsfrage klären und dann schauen, ob die Stadt genügend Bilder hat, die hier ausgestellt und auch verliehen werden können. Ich bin gerne bereit, etwas neues auszuprobieren, aber wir sollten die Sache genau bedenken und auch im Ausschuss noch einmal darüber reden", so der Bürgermeister.
Alexandra Hupp vom Kulturbüro Wolfenbüttel merkte noch an, dass die Planung und Ausrichtung einer Artothek auch viel Zeit und Organisation in Anspruch nimmt. "Außerdem müssen wir auch vorher mit den Künstlern darüber sprechen. Sie müssen damit einverstanden sein, dass ihre Bilder hier ausgestellt und verliehen werden", so Alexandra Hupp.
Auch auf die Nähe zu Braunschweig wurde hingewiesen, dort wird eine Artothek bereits sehr erfolgreich geführt. Bilder von jungen und regionalen Künstlern können in de Braunschweiger Artothek bestaunt und ausgeliehen werden. Mit der Ausleihe der Bilder kann sich der Kunde ein Gefühl und einen Eindruck über das Kunstwerk einholen, es in seinem Heim aufhängen und auf sich wirken lassen. So möchte man Kultur vermittelt werden und ein Gefühl für Kunst enstehen lassen.
Ob auch in Wolfenbüttel eine Artothek denkbar wäre, werden die nächsten Wochen zeigen. Vorerst stimmte der Kulturausschuss einer Prüfung zu und wird sich mit einer möglichen Umsetzung beschäftigen. Im neuen Jahr möchte man das Thema dann erneut im Gremium behandeln.
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