Wolfenbüttel. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wolfenbüttel sorgt sich um die Schwimmfähigkeiten der Wolfenbütteler Kinder. Daher beantragt man, dass die Stadtverwaltung eine Initiative prüfen solle, in deren Rahmen jedem Kind ein Schwimmkurs angeboten wird. Mit dem entsprechenden Antrag beschäftigt sich der Ausschuss für das Schulwesen am 20. Februar. Eine Entscheidung ist für Anfang März im Verwaltungsausschuss vorgesehen.
Kerninhalt der Initiative sollte es sein, für jedes Kind in Wolfenbüttel einen Schwimmkurs als Grundstein zur Schwimmfähigkeit zu ermöglichen. Der Umfang sollte zehn Stunden pro Kind betragen und das Angebot konzentriert in einem Zeitraum von zwei bis drei Monaten angeboten werden, konkretisiert die SPD in ihrem Antrag. Eine anschließende Vernetzung zur Vertiefung der Kenntnis in Schule, Verein, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und über die Stadtbetriebe solle angestrebt werden.
Als Beteiligte der Initiative schlagen die Sozialdemokraten neben der Stadtverwaltung, Landkreis, Stadtbetriebe, Schulen und Kitas, sowie Sportvereine, Sportbünde, DLRG und Vertreter aus der Politik vor. Erste Aufgabe wäre die Analyse der aktuellen Situation, Einholung bisheriger Erfahrungen anderer Kommunen und Entwicklung eines Projektplans zur Durchführung der Maßnahmen sowie Schätzung der dafür notwendigen finanziellen Mittel.
Pool könnte Kapazitäten erweitern
In Bezug auf die knappen Schwimmkapazitäten in den Bädern sei zu prüfen, wie diese überbrückt werden könnten. Als Beispiel nennt die Fraktion den Landesschwimmerverband Niedersachsen, der einen mobilen Pool für solche Maßnahmen zur Verfügung stelle. Zur Deckung des Bedarfes an zusätzlichen Trainern könnten Crash-Kruse für Übungsleiter für das Anfängerschwimmen angeboten werden. Fördermittelmöglichkeiten sollten ebenfalls geprüft werden, zum Beispiel aus dem Fördertopf „Niedersachsen lernt schwimmen“ oder Angebote wie „Startklar für die Zukunft“.
Zahl der Nichtschwimmer verdoppelt
Doch warum das Ganze? "Die Situation im Bereich der Schwimmfähigkeiten unserer Kinder ist durch Corona maßgeblich verschärft worden", befindet die SPD. Die DLRG mahne regelmäßig in Bezug auf die Gefährdung für die Betroffenen. Die Zahl der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, habe sich binnen weniger Jahre verdoppelt. Zu diesem Ergebnis sei eine repräsentative Umfrage von Forsa im Jahr 2022 gekommen. Die Befragung habe die DLRG nach zuletzt 2017 erneut in Auftrag gegeben. Damals konnten den Angaben der Eltern zufolge zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Nun seien es 20 Prozent.
Als positives Vorbild nennt die SPD die Region Hannover. Diese habe im Jahr 2022 eine erfolgreiche Initiative gestartet. Dort konnten 1.800 Kinder erreicht und mit 143 Schwimmkursen erfolgreich trainiert werden. 2023 sei das Projekt weitergeführt worden.
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