Anlässlich der heutigen optimistischen Halbjahresbilanz der deutschen Windindustrie fordert der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Gero Hocker, beim Ausbau der Hochspannungsnenetze auch unkonventionelle Wege zu gehen: „Die Arbeit geht jetzt mit der beschlossenen Energiewende erst richtig los“, so Hocker.
Windstrom werde zwar in größeren Mengen produziert, wie die Bilanz der Branche eindrucksvoll illustriert. Jedoch fehle es noch bei Speichertechnologien und vor allem der Netzinfrastruktur. Darauf wies auch der Geschäftsführer des Deutschen Windenergieinstituts (DEWI) hin.
Der FDP-Energieexperte zeigt sich jedoch überzeugt, dass sich der für die Energiewende nötige schnell Netzausbau im Einvernehmen mit betroffenen Bürgern bewältigen lässt. Hocker weist in diesem Zusammenhang auf innovative Modelle hin, bei denen betroffene Bürger und lokale Unternehmen mittels einer Beteiligungsgesellschaft den Trassenbau mitfinanzieren. „Der Bürger als Investor und Anteilseigner beim Netzausbau – das ist ein Paradigmenwechsel, der den Ausbau der Hochspannungsnetze künftig beschleunigen kann,“ zeigt sich Hocker begeistert. Beispielsweise ließe sich die Akzeptanz für den Bau der dringend benötigten 380KV-Trassen maßgeblich steigern, wenn Bürger und Unternehmen vor Ort den Ausbau selbst voranbringen und dabei sogar profitieren können, erklärt der FDP-Energieexperte.
Hocker verweist auf erfolgreiche Lösungen dieser Art in Schleswig-Holstein und regt derartige private Beteiligungsformen an den Netzen auch in Niedersachsen an. Während Bürger und Unternehmen in den Trassenbau investieren, bliebe der Betrieb in der Hand von spezialisierten Unternehmen. So wäre das Know-How beim Betrieb gesichert und die Betroffenen vor Ort könnten finanziell partizipieren. Hocker unterstreicht: „Wenn die Energiewende zeitnah gelingen soll, ist der Netzausbau eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Originelle Beteiligungsmodelle ähnlich den bürgerschaftlichen Windkraftanlagen können helfen, noch mehr private Unterstützung für dieses Anliegen zu bündeln.“ So könne die schnelle Energiewende mit den Bürgern statt gegen sie gelingen, so der FDP-Energiepolitiker.
mehr News aus Wolfenbüttel