Die schulpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Ina Korter hat darauf hingewiesen, dass 39 der in diesem Jahr genehmigten 132 Oberschulen in Niedersachsen im Jahr 2015 möglicherweise bereits wieder geschlossen werden müssen. Das gehe aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine von ihr gestellte Anfrage hervor.
Dabei handele es sich um Schulen, die nicht einmal die Mindestanzahl von 48 Schülerinnen und Schülern erreicht haben und die nur auf Grund einer im Jahr 2015 auslaufenden Sonderregelung eröffnet werden durften. “Von den Eltern wird diese neue Schulform ohne eine echte Abituroption offenkundig nicht angenommen”, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch (heute) in Hannover. “Schon bei ihrer Gründung drohen die Oberschulen zu Restschulen zu werden.”
Korter erneuerte ihre Kritik an der “eklatanten Ungleichbehandlung der Gesamtschulen” gegenüber den Oberschulen. “Gesamtschulen dürfen nur gegründet werden, wenn sie auf zehn Jahre im Voraus nachweisen können, dass pro Jahr mindestens 120 Schüler angemeldet werden. Oberschulen dagegen werden auch genehmigt, wenn die Anmeldungen schon im Startjahr deutlich unter den Mindestzahlen zurückbleiben”, sagte die Grünen-Politikerin.
Nur eine einzige Oberschule mit Gymnasialzweig habe die für Gesamtschulen geforderten 120 Anmeldungen erreicht. Alle anderen blieben mit Anmeldezahlen zwischen 73 und 103 Schülern deutlich hinter dieser Mindestzahl zurück.
Korter: “Für die Ungleichbehandlung zwischen Oberschule und Gesamtschule kann die Landesregierung keine pädagogische Begründung nennen. Dabei sind Gesamtschulen mit ihrem Konzept der inneren Differenzierung eher in der Lage, auch bei geringeren Schülerzahlen alle Schüler leistungsdifferenziert zu fördern.”
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