[image=5e1764ac785549ede64cc8a0]Als “überfälligen ersten Schritt” hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Christian Meyer die heute veröffentlichte Initiative mehrerer Länder für eine Erfassung des Antibiotika-Einsatzes in der Massentierhaltung von Geflügel begrüßt.
“Angesichts für den Menschen gefährlicher, hochaggressiver Keime wie EHEC und MRSA ist eine drastische Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierhaltung überfällig. Es bleibt ein Skandal, dass Niedersachsens Landesregierung letztes Jahr im Bundesrat mit dafür gesorgt hat, dass die Daten des Medikamenteneinsatzes für Geflügel nicht erfasst werden”, sagte der Agrarexperte.
Seit 1. Januar 2011 werden in einer zentralen Datenbank zwar der regionalisierte Antibiotika-Verbrauch bei Kühen und Schweinen erfasst, nicht aber bei Hühnern und Puten. “Das ist absurd und nur mit Vertuschungsversuchen der in Niedersachsen besonders starken Geflügellobby zu erklären”, kritisierte Meyer die Landes- und Bundesregierung. Dabei gäbe es eine Reihe von alarmierenden Berichten und Studien über die starke Zunahme des gefährlichen Antibiotika-Einsatzes in der tierquälerischen Hühnermast.
Die Grünen forderten die Landesregierung auf, nicht nur die Daten zu erfassen, sondern als Konsequenz auch die Kontrollen in den Tierfabriken selbst zu verstärken. Meyer: “Es darf nicht sein, dass aus ökonomischen Interessen ganze Bestände mehrfach mit Antibiotika behandelt werden und die menschliche Gesundheit durch immer robustere, resistente Keime gefährdet wird. Der Gesundheits- und Verbraucherschutz hat hier Vorrang vor den Profiterwartungen der Mastindustrie.” Um eine Reduzierung des Medikamenteneinsatzes zu erreichen sind nach Auffassung der Grünen auch ganz andere, tierfreundliche Haltungssysteme und Züchtungen statt krankheitsanfälliger Hochleistungstiere in Megaställen notwendig. Mit mehreren Initiativen im Landtag setzen sich die Grünen für eine drastische Einschränkung des Antibiotika-Verbrauchs und mehr Gesundheitsschutz vor resistenten Keimen aus der Massentierhaltung ein.
mehr News aus Wolfenbüttel