Landes-LINKE: Castor-Transport im November muss abgesagt werden – „mit Tricksereien löst man keine Probleme“


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Die Linke im Landtag sieht sich angesichts der jetzt vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz gemessenen überhöhten radioaktiven Strahlung am Zwischenlager Gorleben in ihrer Forderung bestätigt, dass es keinen weiteren Castor-Transport geben darf.

„Die Tragweite dieser Messergebnisse ist enorm. Mit lediglich 102 Castorbehältern, die momentan im Transportbehälterlager Gorleben stehen, werden die zulässigen Grenzwerte schon erreicht. Das lässt nur einen politischen Schluss zu: Der geplante Transport im November muss abgesagt werden“, sagte Herzog. Er erinnerte daran, dass bereits 420 Castor-Behälter für die Lagerung in Gorleben genehmigt wurden. „Dies würde zu einer erheblichen Überschreitung der Grenzwerte führen.“ Dabei sei noch nicht berücksichtigt, dass die Gefährlichkeit der Strahlung in der Vergangenheit systematisch herunter gerechnet worden sei. „Nur auf diesem Weg konnten die Transporte in der Vergangenheit legitimiert werden – und auch bei diesen Transporten sind die Grenzwerte nach Angaben der Behörden bis zu 80 Prozent ausgeschöpft worden“, betonte Herzog. Das Vorgehen der Politik und der Behörden sei verantwortungslos gewesen und habe nur dazu gedient, die Atomindustrie am Leben zu erhalten.

Herzog kritisierte den niedersächsischen Umwelt-Staatssekretär Stefan Birkner (FDP). Birkner hatte angekündigt, lediglich Maßnahmen ergreifen zu wollen, die dazu führen, dass die Strahlung geringfügig unterhalb der Grenzwerte bleibt. „Wir haben immer gesagt, dass diese Halle in Gorleben eher für die Lagerung von Kartoffeln geeignet ist. Nun will Birkner die Castorbehälter einfach etwas weiter von den Messpunkten wegrücken oder ihnen eine Bleischürze verpassen – mit Tricksereien löst man keine Probleme“, sagte Herzog. Diese Vorgehensweise könne man auch den Beschäftigten in Gorleben nicht zumuten.


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