Zur Warnung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit vor einem massiven Fachkräftemangel erklärt der stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gerd Will:
„Dem Mangel an qualifizierten Fachkräften kann nur mit einem Bündel aus wirtschafts-, sozial-, wissenschafts- und bildungspolitischen Maßnahmen begegnet werden. Hierbei geht es vor allem um
- die Aktivierung vorhandener Potenziale, wie die Erhöhung der Frauenerwerbsarbeit,
- gezielte zusätzliche Programme für die Qualifizierung junger Berufs- und Ausbildungseinsteiger bis 25 Jahre,
- die verstärkte Zusammenarbeit der Unternehmen – insbesondere der klein- und mittelständischen Unternehmen – mit den niedersächsischen Fachhochschulen und Universitäten zur Überwindung der Innovationsschwächen,
- die Bindung niedersächsischer Studierender bei Unternehmen im Land sowie
- die gezielte Arbeitsmigration.
Diese fünf Punkte gelten sowohl bei Arbeitgeber- wie Arbeitnehmervertretern sowie in der Wissenschaft als unstrittig. Auch BA-Regionalchef Stietenroth hat am heutigen Montag darauf abgehoben. Das heißt: Die Lösungswege liegen auf dem Tisch.
Es muss allerdings sehr genau geprüft werden, ob die beabsichtigte Neustrukturierung der Bundesagentur für Arbeit nicht das Erreichen des Zieles erschwert. Wichtig für das Flächenland Niedersachsen ist, dass die Fachkompetenz der BA vor Ort bleibt.
Absolut widersinnig sind die Pläne von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zusammenzustreichen. Das geht vor allem auf Kosten der Qualifizierung und Weiterbildung junger Menschen. Jetzt ist die Landesregierung gefordert, die Scheuklappen abzulegen und gegen dieses Vorgehen Position zu beziehen.“
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