Für die Notfallversorgung von Menschen, die beim Aufbau von Offshore-Anlagen weit vor der deutschen Küste beschäftigt sind, gibt es kein funktionierendes Rettungskonzept. Im Notfall kann diesen Menschen nur unzureichend geholfen werden. Darauf hat der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Klaus-Peter Bachmann, am Mittwoch in Hannover hingewiesen.
„Bei einem Gespräch mit der Spitze des Havariekommandos in Cuxhaven Anfang dieser Woche ist klar geworden, dass die zur Verfügung stehenden Rettungsmittel für die besondere Situation auf hoher See nicht ausreichend sind. Das Innenministerium hat nach Auskunft des Havariekommandos das Problem überhaupt nicht erkannt. Das Umweltministerium fühlt sich nicht zuständig“, berichtete Bachmann.
Die SPD-Fraktion fordere deshalb Innenminister Schünemann dazu auf, unverzüglich die Voraussetzungen zur Entwicklung eines Rettungssystems zu schaffen, mit dem Unfällen und Unglücken auf Offshore-Anlagen begegnet werden könne. Dieses könne bereits jetzt im Rahmen der Diskussion über das neue Rettungsdienstgesetz geschehen.
„An den Offshore-Anlagen können die Seenotrettungskreuzer kaum anlegen. Wenn Verletzte gerettet werden müssen, geht das nur mit hochseetauglichen Rettungshubschraubern. Diese stehen aber nicht zur Verfügung. Die bisher eingesetzten Rettungshubschrauber haben einen Einsatzradius bis maximal zu den Inseln“, führte Bachmann weiter aus. Im Zuge der Diskussion über die Neuordnung der Hubschrauberstaffel des Landes müsse überprüft werden, ob nicht am küstennahen Standort Rastede bei Oldenburg eine Maschine stationiert werden müsste, die für die Höhenrettung auf hoher See geeignet sei. Bachmann: „In diesem Zusammenhang müssen auch Hilfsorganisationen und Berufsfeuerwehren gefunden werden, die Rettungsteams zur Höhenrettung aus Hubschraubern für diese Einsatzart qualifizieren und ausbilden.“
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