Die SPD-Landtagsfraktion vermisst eine Reaktion der Landesregierung auf die Forderung des Tourismusverbandes Niedersachsen (TVN) nach einer besseren Förderung der Tourismuswirtschaft. „Der TVN hat ein Landestourismuskonzept unter Federführung des Wirtschaftsministeriums angemahnt.
Die Landesregierung betrachtet hingegen die Tourismuspolitik als Querschnittsaufgabe, in der jedes Ressort ein wenig herumfummeln darf“, kritisierte Sabine Tippelt, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, heute in Hannover. Tippelt unterstützte das Verlangen des TVN nach einer schlagkräftigen Bündelung der Tourismusförderung, zumal die SPD-Fraktion bereits im März 2010 in einem Entschließungsantrag dieselbe Forderung erhoben hatte (Landtags-Drucksache 16/2279).
Die SPD-Tourismusexpertin begrüßte die überwiegend positive Entwicklung der Übernachtungszahlen in Niedersachsen. Diese seien vor allem den Bemühungen der Anbieter vor Ort zu verdanken. Beunruhigend sei jedoch, dass der Westharz bei Urlaubern weiter an Attraktivität eingebüßt habe.
„Um positive Trends zu verstärken und Negativentwicklungen umzukehren, muss das Land Impulse setzen. Hierfür bieten sich die Bereiche des Wellness- und Gesundheitstourismus sowie des Kulturtourismus an“, führte Tippelt aus. „Die Menschen wollen zukünftig gesünder leben und brauchen dafür eine funktionierende Infrastruktur – auch und gerade im Tourismusbereich. Hier unterlässt die Landesregierung leider wichtige Hilfestellungen. Und beim Kulturtourismus drohen selbst Länder wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen den Rang abzulaufen“, so Tippelt. So hätten beispielsweise das Schleswig-Holstein-Musikfestival oder die Theaterfestspiele in Bad Segeberg oder auf Rügen eine bemerkenswerte bundesweite Bekanntheit erreicht.
Vorschläge zur Stärkung des Tourismus in Niedersachsen habe die SPD-Fraktion jüngst vorgelegt („Kultur und Tourismus zusammenbringen – Niedersachsens Regionen stärken“, Landtagsdrucksache 16/3742), und nun dränge zusätzlich der Tourismusverband Niedersachsen auf eine bessere Politik. Tippelt: „Es besteht Handlungsbedarf. Die Landesregierung ist gefordert. Es kann nicht dabei bleiben, dass sie sich positive Zahlen der regionalen Tourismusverbände als ihren Verdienst ans Revers heftet. Wir erwarten Taten zur Stärkung der niedersächsischen Tourismuswirtschaft.“
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