Der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Erich Barke, hat laut einem Pressebericht von heute die rund 340 Professorinnen und Professoren seiner Hochschule um Spenden von 1000 Euro pro Jahr aus ihrem Privatvermögen gebeten. Dieses Geld solle verwendet werden, um ärmeren Studierenden die Studiengebühren von jeweils jährlich 1000 Euro abzunehmen. Hierzu bemerkt die stellvertretende Vorsitzende und hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Gabriele Andretta:
„Barkes Initiative ist ehrenwert und zeugt von einem sozialen Gewissen, das der Landesregierung fehlt. Der Uni-Präsident widerlegt mit seiner Initiative die Behauptung von Wissenschaftsministerin Wanka, wonach Studiengebühren nicht abschreckten. Neben Niedersachsen kassiert nur noch Bayern die Studierenden ab. Während Bayern allerdings durch großzügige Freistellungsregelungen zumindest Familien mit mehreren Kindern entlastet, kassiert Niedersachsen sogar Bafög-Empfänger eiskalt ab.
Es ist lange bekannt, dass bisher alle Stipendienprogramme das Problem der sozialen Selektion nicht gelöst, sondern sogar noch verschärft haben. Die Initiative von Herrn Barke legt mit seinem Eintreten für bedürftige Studierende zwar den Finger in die Wunde, aber, für gleiche Bildungschancen zu sorgen, ist eine gesellschaftliche Aufgabe und nicht Aufgabe privater Großzügigkeit.
Barke hat erkannt, dass das sture Festhalten an Studiengebühren ein klarer Wettbewerbsnachteil für seine Universität ist und die soziale Schieflage weiter verstärkt. Auch die Landesregierung sollte endlich erkennen, dass Studiengebühren ein Auslaufmodell sind. Eine SPD-geführte Landesregierung wird 2013 Studiengebühren abschaffen.“
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