Landeskirche lud zum "Abend der Begegnung"




Wolfenbüttel/ Braunschweig. Die Landeskirche hatte zum "Abend der Begegnung" nach Braunschweig geladen, und mit Ministerpräsident Stephan Weil waren auch etwa 500 Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen der Einladung gefolgt. Wolfenbüttel war zahlreich vertreten, für die Jugendarbeit durch Landesjugendpfarrer Lars Dedekind (Kirchencampus Wolfenbüttel), und durch den ehrenamtlichen Vorsitzenden der Jugendkammer Silvio Sakowski. Auch Propst Dieter Schulz-Seitz, Bürgermeister Thomas Pink, stellvertretender Bürgermeister Jürgen Selke-Witzel, Ostfalia-Präsidentin Rosemarie Karger, Propsteijugenddiakon Reiner Strobach vom Jugend- und Bildungsausschuss der Jugendkammer sowie weitere Wolfenbütteler waren unter den Gästen und wurden von Bischof Christoph Meyns wie alle Gäste am Eingang persönlich begrüßt.

Es sollte ein kommunikativer Abend werden, der gleichzeitig auch sehr aussagekräftig war. Dompredigerin Cornelia Götz wünschte den Gästen mit der Tageslosung einen gesegneten Abend und Bischof Meyns betonte, dass es darum gehe, "Kirche im Dialog" zu sein. Und er hob hervor, wie notwendig Offenheit gegenüber Andersdenkenden sei: Keine "Kuschelkirche", die sich in sich selbst verschließt, und kein Gruppendenken dürfen dies behindern.

Isolation, Abgrenzung und Abwertung beschädigten unser Gemeinwesen. Ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen könne dies überwinden und vom "Ich" zum "Du" führen.
Ministerpräsident Stephan Weil betonte in seinem Festvortrag den "Wert der Werte" für ein Miteinander in einer freien und offenen Gesellschaft, die versucht sozial und sensibel zu bleiben. Hierbei könne eine Besinnung auf das, was uns verbindet unsere gemeinsamen Werte verdeutlichen. Seine Worte klangen noch nach, als die Melodie von "Amazing Grace" erklang und Hoffnung ausstrahlte.

Mehrere zentrale Aussagen sollten nach Auffassung von Propsteijugenddiakon Strobach als roter Faden das zukünftige Handeln verbinden. So zum Beispiel die Aussage von Stephan Weil: "Die Weltreligionen sind identitätsstiftend und geben Orientierung. Der Wert der Religionen erscheint mit wichtiger denn je". Dies sei ein Satz, der auch für die Jugend- und Bildungsarbeit von Schule und Jugendarbeit aussagekräftig ist, wie Strobach feststellt. Dabei müsse es gelingen, zentrale Botschaften aller Weltreligionen in das tägliche Handeln umzusetzen, wie Ministerpräsident Weil ausführte: Neben der Menschenwürde, eine Nächstenliebe, die Selbstachtung mit Akzeptanz für andere Menschen verbinde. Dies führe über Gegensätze hinweg, verbunden mit eigenem Verantwortungsbewusstsein. Und wie von der Kirchentagsbewegung immer wieder betont, die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs. Eine gemeinsame wichtige gemeinschaftsstiftende Rolle könne laut Weil hier verbinden.

Viele fleißige Hände vom Team der Jugendkirche trugen im weiteren Verlauf des Abend zu einer entspannten Atmosphäre mit zahlreichen Gesprächsimpulsen bei. Bleibe zu hoffen, dass der Wunsch nach einer "Kirche des Dialogs" von vielen ernsthaft weiterverfolgt wird und überall Mitgefühl das Handeln prägt. Als Zeichen in diesem Sinne wirkte auch die Kollekte des Abends für die Diakoniekatastrophenhilfe und ihre Hilfsmaßnahmen in den Flüchtlingslagern im Nordirak und in der Türkei.


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