[image=5e1764bc785549ede64ccc74]In 30% des Auftauwassers von tiefgefrorenen Geflügelpackungen befinden sich sogenannte MRSA-Keime, die für den Menschen gefährlich sein können“, warnt Rolf Meyer, stellv. agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Auf Anfrage Meyers hatte Landwirtschaftsminister Lindemann diese Aussage in der letzten Plenarsitzung des Landtages bestätigt. Dabei sei diese Feststellung nicht wirklich neu, denn bereits im Dezember 2010 sei dieses Ergebnis von Prof. Wolfgang Witte (Robert-Koch-Institut) in einer öffentlichen Anhörung des Landtages mitgeteilt worden.
Im Sinne des Verbrauchers gehandelt oder mindestens gewarnt habe das Landwirtschaftsministerium nach Ansicht Meyers bisher nicht: “Für Menschen, die z.B. eine Handverletzung haben, kann sich daraus ein erhebliches Infektionsrisiko ergeben“. Üblicherweise fassen die Menschen aufgetaute Produkte mit bloßen Händen an, um sie koch- oder bratfertig zu machen.
Die Vergabe von 750.000 kg Antibiotika jährlich im Tierbereich führe zwangsläufig dazu, dass immer mehr MRSA-Keime (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) entstünden. Dabei handele es sich um Keime, die auch auf den Menschen übertragen werden können. Folge sei, dass diese Menschen häufig nicht mehr mit gängigen Antibiotika behandelt werden könnten. Damit entstehe ein nicht zu verantwortendes Risiko, ist Meyer überzeugt.
„Die Landesregierung muss endlich den wesentlichen Grund für die gestiegene Vergabe von Antibiotika während der Geflügelmast beseitigen: Stallgröße und räumliche Enge, 40.000 Hähnchen auf engstem Raum sind die Basis für Erkrankungen”, so Meyer.
Die jetzt bekannt gewordene Studie aus NRW führe auch zu der Schlussfolgerung, dass Antibiotika als Mastförderer eingesetzt werden. Meyer: „Das ist rechtswidrig, wird aber offenkundig nur unzureichend kontrolliert und noch seltener bestraft.”
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