Landkreis kratzt sich Schüler für neue IGS zusammen

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Der Landkreis Wolfenbüttel möchte Schüler aus Helmstedt holen, die die IGS in Schöppenstedt besuchen. Foto: Anke Donner
Der Landkreis Wolfenbüttel möchte Schüler aus Helmstedt holen, die die IGS in Schöppenstedt besuchen. Foto: Anke Donner

Landkreis. Der Kreistag Helmstedt soll in der kommenden Woche darüber beraten, ob es Schülern aus dem Landkreis Helmstedt gestattet werden soll, die neue IGS in Schöppenstedt zu besuchen.


So lautet zumindest eine Vorlage, die am kommenden Mittwoch im Kreistag Helmstedt behandelt werden soll. Laut dieser bittet der Landkreis Wolfenbüttel darum, den Schulbezirk für die IGS Schöppenstedt zu erweitern. So könnten beispielsweise Schüler aus der Gemeinde Heeseberg die Gesamtschule Schöppenstedt besuchen. Einen entsprechenden Antrag hatte die Verwaltung des Landkreises Wolfenbüttel bereits kurz nach dem Kreistagsbeschluss im Oktober des vergangenen Jahre in Helmstedt gestellt.Der Kreistag Wolfenbüttel hatte sich im Oktober des vergangenen Jahres für die Errichtung einer Gesamtschule in Schöppenstedt ausgesprochen (regionalHeute.de berichtete).

Schülertausch der Landkreise


Der Landkreis Wolfenbüttel habe seinerseits mit einer Vereinbarung aus dem Jahren 2012 und 2014 bereits dem Besuch von Schülern aus seinem Gebiet zugestimmt und somit Schulstandorte im Kreisgebiet Helmstedt gestärkt. So würden Schüler aus der Gemeinde Dahlum das Gymnasium Anna-Sophianeum in Schöningen besuchen.Aus den übrigen Gemeinden der Samtgemeinde Schöppenstedt gingen zudem Schüler auf dasAnna-Sophianeum Gymnasium in Schöningen und auf dieRealschule Schöningen.

Das Gymnasium Anna-Sophianeum in Schöningen wurde im Schuljahr 2015/16 in den Schuljahrgängen fünf bis 12 im Ganztagsschulbereich von insgesamt 139 Schülern aus der Samtgemeinde Schöppenstedt besucht, was etwa 18 Schüler je Schuljahrgang entspräche. Die Tendenz zu den Vorjahren sei hier geringfügig rückläufig. Da die neu einzurichtende Gesamtschule in Schöppenstedt ohne Oberstufe geplant sei, liege aber die Vermutung nahe, dass die „Gymnasiasten“ aus der Samtgemeinde Schöppenstedt auch weiterhin das Gymnasium in Schöningen besuchen würden, teilt die Kreisverwaltung Helmstedt mit. Die Giordano-Bruno-Gesamtschule in Helmstedt wird im Schuljahr 2016/17 in den Schuljahrgängen fünf bis zehn von insgesamt 20 Schülern aus dem Bereich der Samtgemeinde Heeseberg besucht. Rein rechnerisch würde dies eine Schülerzahl von drei bis vier Schülern je Jahrgang ergeben.Dies würde sich mit den Erwartungen des Landkreises Wolfenbüttel decken, dermit maximal fünf Schülern pro Schuljahrgang aus dem Bereich der Samtgemeinde Heeseberg rechnet. Der Landkreis Helmstedt wäre dann für die Beförderung der Schüler aus der Samtgemeinde Heeseberg zur Gesamtschule Schöppenstedt zuständig.

Der Landkreis Wolfenbüttel hat bereits zugunsten des Landkreises Helmstedt entschieden und lässt Schüler aus Wolfenbüttel die Schulen in Helmstedt besuchen. Dies soll nun analog auch für Schüler aus dem Gebiet der Samtgemeinde Heeseberg gelten. Zu Bedenken sei aber auch, dass im Falle einer Ablehnung des Wolfenbütteler Wunsches nicht ausgeschlossen werden könne, dass dann auch dort politisch über die weitere Freigabe des Besuchs des Ganztagsschulbereiches des Gymnasium Anna-Sophianeum fürSchüler aus der Samtgemeinde Schöppenstedt neu nachgedacht werden könnte, wodurch die Schule in nicht unerheblichem Maße geschwächt würde. Im Rahmen der Gleichbehandlung der Heeseberger Schüler soll insofern empfohlen werden, der Bitte des Landkreises Wolfenbüttel, den Schulbezirk der zum 1. August 2018neu zu errichtenden Gesamtschule in Schöppenstedt im Rahmen einer Vereinbarungauf den Bereich der Samtgemeinde Heeseberg auszuweiten, zu entsprechen.

Neue Schulbezirke sollen Schülerzahlen steigern


Um die Schülerzahlen für die IGS in Schöppenstedt zu erreichen, will der Landkreis nun auf anliegende Kreise und Gemeinden zurückgreifen. Zudem soll auch eine Änderung des Schulbezirks innerhalb des Landkreises dafür sorgen, dass die Schülerzahlen erreicht werden. So wird derzeit darüber nachgedacht, ob beispielsweise Schüler aus dem Gemeinden Denkte und Winnigstedt die IGS in Schöppenstedt besuchen müssen. Eine Beschulung an den Gesamtschulen in der Stadt Wolfenbüttel wäre damit ausgeschlossen. Eltern wären gezwungen, ihre Kinder auf die Schule in Schöppenstedt zu schicken. Dies sorgte in der Vergangenheit bereits für Aufregung bei den Eltern aus Denkte (regionalHeute.de berichtete). Auch Eltern aus Winnigstedt und Mattierzoll gefällt diese Regelung nicht. Wie eine Mutter aus Winnigstedt gegenüber regionalHeute.de berichtete, könnten derzeit nicht einmal Geschwisterkinder auf eine IGS in Wolfenbüttel gehen. "Wir würden den für unsere Kinder längeren Schulweg in Kauf nehmen. Die Busverbindungen nach Wolfenbüttel sind sehr gut, was man von den Verbindungen nach Schöppenstedt im Augenblick nicht behaupten kann", berichtet eine Mutter. Die Pressestelle der Landkreisverwaltung erklärt auf Nachfrage von regionalHeute.de. "Die Geschwisterregelung würde nur dann greifen, wenn Plätze an den Gesamtschulen beschränkt sind, so wie bisher. Waren die Plätze an den Schulen voll, konnten Eltern von der Geschwisterregelung Gebrauch machen und so einen Platz für ihr Kind an der Gesamtschule erwirken. Die Entscheidung darüber oblag der jeweiligen Schule. Da es aber mit der IGS in Schöppenstedt eine Alternative gibt, würde diese Regelung nicht mehr gelten. Dann bestimmt der Schulbezirk, auf welche Schule die Kinder gehen müssen. Dass die Schüler aus der Gemeinde Elm-Asse nach Schöppenstedt gehen sollen, ist eine Auflage der Landeschulbehörde", teilte Cornelia Vogt, Sprecherin Landkreis Wolfenbüttel mit. Über die Schulbezirke soll im kommenden Schulausschuss beraten werden.

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