Wolfenbüttel. Trotz vollständiger Impfung kommt es dennoch bei Menschen immer wieder zu Coronainfektionen - sogenannten Impfdurchbrüchen. Im Landkreis Wolfenbüttel waren etwas mehr als sechs Prozent der Infizierten vollständig geimpft, wie dieser auf Nachfrage mitteilt.
Wie Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabes der Landesregierung, im Rahmen der letzten Corona-Pressekonferenz erklärte, würden keine Statistiken über Impfdurchbrüche in Niedersachen geführt. Lediglich das Robert Koch-Institut veröffentlicht in seinem wöchentlichen Bericht Zahlen über Impfdurchbrüche - allerdings nur bundesweit. Seit Februar 2021 sind laut RKI Insgesamt 95.487 wahrscheinliche Impfdurchbrüche identifiziert worden, davon waren 63.236 mit Biontech, 13.272 mit Johnson & Johnson, 7.320 mit AstraZeneca und 4.520 Moderna geimpft.
Die Daten, die zu Impfdurchbrüchen vom RKI veröffentlicht werden, werden über das Meldesystem gemäß Infektionsschutzgesetz in den Gesundheitsämtern erfasst und an das RKI übermittelt. Beim Management der Fälle werde entweder bereits bei Meldung durch den Arzt oder das Krankenhaus der Impfstatus und Informationen, ob die Person auf einer Intensivstation betreut wird, gemeldet oder vom Gesundheitsamt ermittelt. Nicht würden immer alle Informationen im Gesundheitsamt vorliegen, beziehungsweise können nach ermittelt werden. Angaben zum Impfstatus liegen beispielsweise für etwa 80 Prozent der COVID-19-Fälle vollständig vor. Trotzdem lassen sich anhand der übermittelten Informationen Aussagen zur Impfeffektivität berechnen, teilt das RKI auf Nachfrage mit.
128 Impfdurchbrüche seit Februar
Wie Landkreissprecher Andree Wilhelm auf Nachfrage mitteilte, gab es mit Stand 26. Oktober 128 Infektionen bei vollständig geimpften Personen. Diese Zahl beziehe sich auf eine Gesamtzahl von 1.946 infizierten Personen seit dem 8. Februar 2021. "An diesem Tag wurde der erste „Impfdurchbruch“ im Landkreis Wolfenbüttel festgestellt. Das entspricht einem prozentualen Anteil von rund 6,6 Prozent", so Wilhelm.
Die Impfdurchbrüche verteilen sich mit 15 auf Johnson & Johnson, 91 bei BioNTech/Pfizer, 16 bei AstraZeneca und 5 bei Moderna. "Hier ist anzumerken, dass der Impfstoff von Biontech der mit Abstand am häufigsten genutzte Impfstoff ist", macht Wilhelm deutlich und erklärt, dass sich meisten „Impfdurchbrüche“ gleichmäßig auf die Altersgruppen von 18 bis 64 Jahren und in etwas geringerer Anzahl in der Altersgruppe ab 75 Jahre verteilen. Im Landkreis Wolfenbüttel ist eine Person trotz vollständiger Impfung und anschließender Corona-Infektion verstorben.
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