Wolfenbüttel. Nach den Terror-Anschlägen in Paris am vergangenen Freitag äußerte die Landrätin Christiana Steinbrügge in einer Stellungnahme ihr Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer und der Verletzten (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Die Landrätin betonte dabei auch, dass die Anschläge in der aktuellen Diskussion um die Flüchtlingssituation nicht für fremdenfeindliche Tendenzen instrumentalisiert werden dürfen.
"Die feigen Anschläge der Terroristen richten sich gegen gemeinsame Werte: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – also gegen die Werte, zu denen sich das französische Volk seit über 200 Jahren bekennt. Die Terrorakte sind auch ein Angriff auf die Werte, die – ausgehend von der französischen Revolution – ganz Europa positiv geprägt haben", so Christiana Steinbrügge in ihrer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris. "Gewalt gegen anders denkende unschuldige Privatpersonen ist stets auch ein Angriff auf die fundamentalen Werte, die die 'Mütter und Väter unseres Grundgesetzes' nach der Überwindung der NS-Diktatur formuliert haben: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Recht auf körperliche Unversehrtheit, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung, Recht auf freie Entfaltung und Meinungsfreiheit", heißt es in der Stellungnahme weiter. Es sei leider zu befürchten, so die Landrätin, dass aufgrund der Anschläge von Paris auch in Deutschland fremdenfeindliche Tendenzen zunehmen. "Genau diese mögliche Entwicklung ist von den Terroristen beabsichtigt."
Gefahr der Instrumentalisierung der Anschläge
Christiana Steinbrügge betont deshalb: "Es besteht die Gefahr, dass die Anschläge in der aktuellen Diskussion um die Flüchtlinge instrumentalisiert werden. Dabei flüchten gerade viele Flüchtlinge vor der Bedrohung durch den IS-Terror. Eine solche Verknüpfung ist auch aus diesem Grund falsch, gefährlich und unverantwortlich. Wir dürfen uns nicht von kriminellem Gedankengut oder von religiösen Eiferern instrumentalisieren lassen. Unsere Reaktion kann es nur sein, Humanität, Toleranz, Gewaltlosigkeit und interkulturelle Verständigung unbeirrt zu verteidigen." Die Lage dürfe außerdem nicht dazu führen, dass wir uns als Gesellschaft verbarrikadieren, stattdessen brauche es Wachsamkeit und die Verteidigung der Demokratie mit allen rechtsstaatlichen Mitteln. "Demokratische, rechtsstaatliche und tolerante Gesellschaften sind verletzlich", so die Landrätin, "das ist der Preis, den wir für unsere persönlichen und kulturellen Freiheiten sowie für unsere Gestaltungsmöglichkeiten der Gesellschaft bezahlen müssen."


