Die jetzt bekannt gewordenen geringen Anmeldezahlen von Schülerinnen und Schülern an den Gymnasialzweigen der neuen Oberschulen sind nach Ansicht der Landtagsgrünen ein klares Indiz dafür, dass diese Schulform für die meisten Eltern nicht attraktiv ist. “Die Eltern fallen nicht auf den Etikettenschwindel Oberschule mit gymnasialem Angebot herein, sie lassen sich nicht von Herrn Althusmann hinters Licht führen”, sagte die schulpolitische Sprecherin Ina Korter heute (Montag) in Hannover.
Immer mehr Eltern wollten für ihre Kinder das längere gemeinsame Lernen in guten Integrierten Gesamtschulen, der andere Teil wähle das Gymnasium. “Wer versucht, den Elternwillen umzuinterpretieren und den Eltern vorzuschreiben, was sie für ihre Kinder wollen dürfen, der wird scheitern. Das zeigen die bundesweiten Entwicklungen.”
Scharf kritisierte die Grünen- Schulexpertin die erneute skandalöse Ungleichbehandlung von Oberschulen gegenüber Gesamtschulen.
“Bei der Gründung einer Gesamtschule wird der Kommune die Genehmigung verweigert, wenn sie nur für 8 statt für 10 Jahre die erforderliche Schülerzahl von 120 Schülerinnen und Schülern für die Fünfzügigkeit nachweisen kann. Die Oberschulen mit gymnasialem Angebot kriegen noch nicht einmal im ersten Jahr die erforderlichen 27 Schülerinnen und Schüler zusammen und behalten ihre Genehmigung. Das ist einfach skandalös! Dafür wird keine Kommune Verständnis haben!”
Bereits in der Schulgesetzberatung hatten die Grünen die Ungleichbehandlung der Schulformen Gesamtschule und Oberschule bei der Genehmigung und der Ausstattung kritisiert und Nachbesserungen gefordert, sich damit jedoch bei der schwarz-gelben Regierungsmehrheit nicht durchsetzen können.
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