Landtags-SPD: “Fachkräfteoffensive: Abwanderung verhindern, Zuwanderung erleichtern”


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Anlässlich der aktuellen Debatte um die verstärkte Anwerbung von Fachkräften aus Südeuropa weist Gerd Will, der stellvertretende Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, darauf hin, dass dem Mangel an qualifizierten Fachkräften nur mit einem Bündel aus wirtschafts-, sozial-, wissenschafts- und bildungspolitischen Maßnahmen begegnet werden könne:

„Dass wir angesichts des Rückgangs der Erwerbspersonen in Niedersachsen um 17 Prozent bis 2030 ein Problem bekommen werden, ist hinlänglich bekannt.Bisher fehlt es aber an systematischen Ansätzen zur Fachkräftesicherung.“ Der demografische Wandel zeige, dass das Potenzial an Erwerbstätigen abnehme. Die unterdurchschnittliche Erwerbstätigenquote bei Frauen in Deutschland verschärfe das Problem zusätzlich.

Dem drohenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften müsse daher auf verschiedenen Ebenen begegnet werden. Gerd Will weiter: „Eine hohe Qualifikation der Schulabgänger, durchlässigere Übergangssysteme zwischen Beruf und Hochschule, eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine bedarfsorientierte und umsichtige Zuwanderung qualifizierter Kräfte aus dem Ausland stellen die größten Herausforderungen für Politik und Gesellschaft dar“.

Wichtig sei auch, die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Niedersachsen zu verhindern. „Die Universität Oldenburg meldet heute einen Bewerberansturm für das Wintersemester. Alle Interessenten müssen aber auch einen Studienplatz erhalten, sonst zwingt die Landesregierung künftige Fachkräfte quasi zur Abwanderung in andere Bundesländer“, fordert SPD-Fraktionsvize Gerd Will.

„Natürlich müssen wir angesichts der Zahlen den zunehmenden Fachkräftebedarf auch über eine verstärkte Zuwanderung decken,“ erklärt Gerd Will. Dies sei ein weiterer wichtiger Aspekt der von der SPD-Landtagsfraktion auf die Agenda gebrachten Fachkräfteoffensive für Niedersachsen. „Dafür brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen in der Frage der Zuwanderung und der Anerkennung ausländischer Berufs- und Studienabschlüsse. Es bedarf einer Willkommenskultur in unserem Land.“
Gerd Will betont: „Auf keinen Fall darf das Anwerben ausländischer Experten zu einem Export des Fachkräftemangels führen. Es muss in einem integrierten Ansatz gelingen, die Abwanderung guter Kräfte aus Niedersachsen und Deutschland einzudämmen und die Hürden für die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte abzubauen.“


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