Das Auftreten erhöhter Strahlenwerte im Umkreis der Zwischenlagers Gorleben kann nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion nicht überraschen. „Das Zwischenlager hat die Qualität einer Kartoffelscheune. Die Art und Weise, wie mit den Castoren umgegangen wird, ist absolut nicht vertrauenerweckend“, sagte Detlef Tanke, stellvertretender Vorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, heute in Hannover. „Vor diesem Hintergrund darf es in diesem Jahr keinen weiteren Castor-Transport geben.“
Die Castoren würden lebensgefährliche Strahlung abgeben. Sie müssten ständig überwacht werden. Es gebe Strahlengrenzwerte, die einzuhalten seien. „Da kann man doch nicht wie Umweltstaatssekretär Birkner behaupten, man verschiebe die Castor-Behälter um ein paar Meter und alles sei gut“, kritisierte der SPD-Umweltexperte. Birkner widerspreche seiner eigenen Landesbehörde, dem NLWKN, wenn er behaupte, der diesjährige Castor-Transport sei wegen der überhöhten Messwerte nicht gefährdet. Tanke: „Der NLWKN hat schriftlich mitgeteilt, die Einlagerung weiterer Castoren sei dann nicht zulässig. Herr Birkner, weiß wohl nicht, worüber er redet.“
Die bisherigen Messwerte waren von Sonden geliefert worden, die in einem eigenen Messhaus auf dem Gelände des Zwischenlagers untergebracht waren. „Nun liefert eine neue Sonde, die vier Meter entfernt unter freiem Himmel angebracht wurde, diese hohen Werte. Das stellt alle bisherigen Messwerte infrage“, sagte Tanke.
Er forderte Ministerpräsident McAllister und Umweltminister Sander dazu auf, dafür zu sorgen, dass in Gorleben unverzüglich wieder sichere Zustände herrschten. „Und dazu gehört, dass man einen weiteren Castor-Transport und die damit verbundene Erhöhung der Strahlenlast verhindert“, forderte Tanke.
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