Landwirte veranstalten Mahnfeuer am Oder


Die Landwirte versuchen auf ihre Belange aufmerksam zu machen und mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Fotos: Tobias Ahrens
Die Landwirte versuchen auf ihre Belange aufmerksam zu machen und mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Fotos: Tobias Ahrens | Foto: Tobias Ahrens

Flöthe. Am vergangenen Samstag haben Landwirte aus Groß und Klein Flöthe nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Mahnfeuer und 25 Schleppern, die entlang der Autobahn A 36 aufgestellt waren, gegen die derzeitige Agrarpolitik protestiert. Sie folgten einem Aufruf der Initiative "Land schafft Verbindung", die schon bundesweit etliche Demonstrationen organisiert hat, zuletzt am Brandenburger Tor in Berlin mit über 10.000 Fahrzeugen und 40.000 Teilnehmern. Davon berichtet Tobias Ahrens.


Mit dieser Aktion, die am Rolandsberg am Waldrand des Oderwaldes stattgefunden habe, haben die Landwirte mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen wollen, um auf die Schwierigkeiten der Familienbetriebe hinzuweisen, bei den derzeitig geplanten Vorgaben von Umwelt- und Landwirtschaftministerium noch weiterhin langfristig und generationsübergreifend existieren zu können. Speziell die Ausweisung der so genannten "Roten Gebiete", in denen eine starke Reduzierung von Dünger wegen der Nitratbelastung des Grundwassers vorgeschrieben wird, sei in den Augen der hiesigen Landwirte unsinnig.

Existenzbedrohung durch geplante Vorgaben


"Der hier in unserer Region eingesetzt Stickstoffdünger, der im Boden zu Nitrat umgewandelt wird, muss teuer gekauft werden und wird nur nach vorherigen Bodenuntersuchungen und dem Bedarf der Pflanzen ausgebracht", erklärte ein Landwirt aus Klein Flöthe. "Kein Landwirt wirft Geld in Form von Dünger auf den Acker, der von den Pflanzen nicht verbraucht wird!“ Trotzdem würden die Landwirte als alleinige Verursacher der Nitratbelastung hingestellt und andere Quellen, wie veraltete Kanalisationen und Kläranlagen oder industrielle Einleitung, würden nicht berücksichtigt werden. „Wenn wir den Düngereinsatz so stark einschränken müssen, können wir in Zukunft keinen eiweißreichen Weizen für Brot- und Backwaren produzieren, sondern nur noch Viehfutter. Der Brotweizen kommt dann aus dem Ausland. Außerdem baut sich die Humusschicht und damit auch das Bodenleben im Acker ab, die wir Landwirte über Generationen auf den Feldern gemehrt haben - ein absoluter Wahnsinn ohne wissenschaftlichen Sachverstand“, so der Landwirt weiter.

Wahnsinn ohne Sachverstand


"Wir sind begeistert, dass trotz des nicht sehr freundlichen Wetters etliche Besucher aus den umliegenden Dörfern gekommen sind, um sich bei Bratwurst und wärmendem Glühwein zu informieren", freute sich Bodo Beyes, einer der Mitorganisatoren der Aktion. Die Reaktionen der Bürger seien sehr positiv gewesen, deshalb müsse man am Ball bleiben und weitere Demonstrationen und Informationsveranstaltungen starten.

 Jung und Alt kamen am Mahnfeuer der Landwirte zusammen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Jung und Alt kamen am Mahnfeuer der Landwirte zusammen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Foto:


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