Wolfenbüttel. Nach 22-jähriger Tätigkeit für die Stiftung niedersächsische Gedenkstätte bzw. vormals die Landeszentrale für politische Bildung wurde Wilfried Knauer am 31. März 2015 in den Ruhestand verabschiedet.
Wilfried Knauer kommt der große Verdienst des Aufbaus der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel zu. Der Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Jens-Christian Wagner, würdigt Wilfried Knauer als einen Historiker, der die Forschung und Auseinandersetzung mit dem lange vernachlässigten Thema "Justiz im Nationalsozialismus" bundesweit maßgeblich mitgeprägt hat. Die gleichnamige Wanderausstellung setzte im gesamten norddeutschen Raum Impulse zur regionalen Auseinandersetzung mit dem Wirken der Justiz in der NS-Zeit. Mehrfach ausgezeichnet wurde die von Wilfried Knauer initiierte und betreute internationale Geschichtswerkstatt zum Gräberfeld 13a auf dem Städtischen Wolfenbütteler Friedhof an der Lindener Strasse.
"Mit großem Engagement hat Wilfried Knauer aus dem Nichts und mit lange nur unzureichender Finanzierung eine Gedenkstätte geschaffen, die nicht nur in der niedersächsischen Erinnerungskultur fest verankert ist, sondern auch das Vertrauen der Überlebenden genießt", sagt Jens-Christian Wagner. Ausdrücklich bedankt er sich auch bei der JVA Wolfenbüttel und ihrem Leiter Dieter Münzebrock für die kollegiale Unterstützung der Gedenkstättenarbeit, die mit dem regulären JVA-Betrieb nicht immer leicht in Einklang zu bringen sei.
Nachfolgerin von Wilfried Knauer ist die Historikerin Martina Staats, die bereits vor einem Jahr die Leitung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel übernommen hat, nachdem Wilfried Knauer in die Altersteilzeit gewechselt war. Frau Staats arbeitete zuvor unter anderem in der Gedenkstätte Bergen-Belsen und ist eine ausgewiesene Gedenkstätten- und Museumsexpertin. Wilfried Knauer stand ihr im vergangenen Jahr als wissenschaftlicher Referent für das bundes- und landesgeförderte Projekt zur Neugestaltung der Gedenkstätte zur Seite.
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