Sickte. Viele bunte Laternen, die in diesen Tagen von Kindern gebastelt werden, warten auf ihren Einsatz. Im November bringen Laternenfeste und –umzüge Licht in die dunkle Jahreszeit. Die Feste rund um den Martinstag gehören zu den Traditionsveranstaltungen in der Samtgemeinde Sickte.
Der 11. November ist der Gedenktag des heiligen Martin von Tours. Das Datum ist von Martins Grablegung am 11. November 397 abgeleitet. Der Martinstag ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, dazu gehören auch das Martinsgansessen und das Martinssingen. Martin von Tours wurde um 316 geboren. Sein Vater war römischer Offizier. Es entsprach der damaligen Tradition, dass Martin als Sohn eines Offiziers ebenfalls Soldat wurde. Er trat bei einer römischen Reiterabteilung in Gallien ein. Im Jahr 334 war Martin als Gardeoffizier in Amiens (Frankreich) stationiert. An einem kalten Winterabend ritt Martin auf die Stadt zu. Auf den Straßen lag dicker Schnee. Plötzlich scheute sein Pferd. Etwas lag am Straßenrand. Vorsichtig kam Martin näher. Da hörte er ein leises Stöhnen. Es war ein Bettler, nur spärlich mit Lumpen bekleidet. Der Mann wimmerte vor Kälte und streckte Martin zitternd die Hand entgegen. Martin zögerte nicht lange; er zog sein Schwert und schnitt damit den weiten Soldatenmantel entzwei. Dann reichte er die eine Hälfte den Bettler. Martin legte die andere Hälfte des Mantels um sich, trieb sein Pferd an und ritt, noch ehe der Bettler sich bedanken konnte, davon. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Christus, mit dem halben Mantel bekleidet, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Christus sagte: „Martin der noch nicht getauft ist, hat mich bekleidet.“ Dieser Traum beeindruckte Martin so sehr, dass er sich taufen lies. Im Jahre 356 quittierte er seinen Dienst beim Kaiser, um fortan Gott zu dienen. Er wurde Missionar und später zum Priester geweiht. Durch viele Wundertaten und sein frommes Leben beeindruckte Martin das Volk so tief, dass es ihn zum Nachfolger des Bischofs von Tours erwählte. In seiner Bescheidenheit und aus Angst vor der hohen Verantwortung, so erzählt die Legende, wollte er dieser Würde entgehen und versteckte sich in einem Gänsestal. Die Gänse aber schnatterten so laut und aufgeregt, dass Martin doch entdeckt wurde. Daraus ist der Brauch der Martinsgans entstanden. Auf Drängen der Bevölkerung wurde Martin schließlich am 4. Juli 372 in Tours zum Bischof geweiht.
Im Gedenken an den Heiligen laden Kirchengemeinden zu Martinsandachten mit anschließenden Laternenumzügen ein. Die Laternenumzüge durch die Dörfer werden von den Freiwilligen Feuerwehren gesichert. Folgende Termine wurden für die Samtgemeinde Sickte bekannt gegeben:
- Volzum: Freitag, 7. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Volzum, Martinsandacht anschl. Laternenumzug
- Evessen: Freitag, 7. November 2014, 17.30 Uhr, Treffpunkt Kirchplatz, 12. Lichterfest
- Dettum: Freitag, 7. November 2014, 18.00 Uhr, Teffpunkt Dorfplatz, Laternenumzug mit der Jugendfeuerwehr und dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Dettum
- Apelnstedt: Samstag, 8. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Apelnstedt, Martinsandacht anschl. Laternenumzug
- Erkerode: Samstag, 8. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Erkerode, Martinsandacht anschl. Laternenumzug
- Dettum: Dienstag, 11. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Dettum, Martinsgottesdienst
- Evessen: Dienstag, 11. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Evessen, Martinsandacht anschl. Laternenumzug
- Sickte: Dienstag, 11. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Sickte, Martinsandacht anschl. Laternenumzug
- Veltheim (Ohe): Dienstag, 11. November 2014, 17.15 Uhr, Kirche Veltheim, Martinsandacht anschl. Laternenumzug mit Ausklang im DGH
- Hötzum: Freitag, 14. November 2014, 17.00 Uhr, Kirche Hötzum, Martinsandacht anschl. Laternenumzug mit der Jugendfeuerwehr und Ausklang am Feuerwehrgerätehaus
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