Wolfenbüttel. Der Netto am Grünen Platz ist bereits seit Januar 2019 geschlossen und dem Sitz der WoBau gewichen (regionalHeute.de berichtete). Einige Anwohner ärgern sich noch immer darüber. Deshalb hatten Sigrid Blankenburg und Reinhard Odenstein, die beide in der Gegend wohnen, den CDU-Bürgermeisterkandidaten Adrian Haack zum Gespräch eingeladen.
Der Lebensmittelmarkt habe sich rentiert und sei gerade für die älteren Anwohner wichtig gewesen, erklärten die Anwohner dem Bürgermeisterkandidaten. Die Wohnlage am Okerufer sei bei vielen Menschen als Alterssitz beliebt, da von hier aus vieles gut zu Fuß zu erreichen sei. Aktuell sei der Rewe in der Langen Herzogstraße der nächstgelegene Supermarkt. Wer ein Auto habe, würde in der Regel an den Stadtrand zum Einkaufen fahren, berichtet Sigrid Blankenburg. Eine Studie, die die Stadt Wolfenbüttel in Auftrag gegeben hatte, habe den Netto Markt sogar hervorgehoben und seine Bedeutung für das Wohnquartier unterstrichen.
Allerdings war nach der Schließung des Netto Marktes ein von der Stadt Wolfenbüttel beauftragter Projektentwickler zu dem Ergebnis gekommen, dass der Standort für den Lebensmitteleinzelhandel zu klein sei (regionalHeute.de berichtete).
Kein Rechtsanspruch auf wohnortnahen Lebensmittelmarkt
„Bedauerlicherweise gibt es keinen Rechtsanspruch auf einen wohnortnahen Lebensmittelmarkt und Eigentümer entscheiden weitgehend selbst, wie sie ihre Grundstücke nutzen", klagt Sigrid Blankenburg. "Wir hatten aber gehofft, dass die eigentlich sehr seniorenfreundliche WoBau versucht hätte, eine andere Lösung zu finden. Eine Kombination aus Geschäftsräumen im Erdgeschoss und darüber gelegenen Büros wäre eine Alternative gewesen", so die Anwohnerin. Nun sei es dafür leider zu spät. "Als zweitbeste Lösung hoffen wir nun mithilfe der Stadtpolitik auf einen Lebensmittelmarkt im Löwentor. Wir sind sehr froh, dass Bürgermeisterkandidaten wie Adrian Haack für dieses Anliegen ein offenes Ohr haben“, betont Blankenburg.
CDU Stadtverbandsvorsitzender Andreas Meißler, Sigrid Blankenburg, Reinhard Odenstein und CDU Bürgermeisterkandidat Adrian Haack (v. li.). Foto: CDU
Adrian Haack richtet den Blick nach vorne. „In Zukunft möchte ich, dass die Stadt Potenzial- und Bedarfsanalysen selbst erstellt und versucht, Planungen zu steuern. Man kann dann gezielt Unternehmen ansprechen und auf den Bedarf eines Wohnquartiers hinweisen“, erläuterte Haack. Er betonte zudem, dass man dort, wo die Stadt Einfluss nehmen könne, auch die Interessen der Anwohner stärker im Blick haben müsse und bedankte sich für das konstruktive Gespräch.
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