Wolfenbüttel. Im September 2015 erkrankte der Klein Dahlumer Robert Jakob an akuter Leukämie, heißt es in einem Bericht der Stadt Wolfenbüttel. Jetzt kämpft er um sein Leben und braucht die Hilfe Anderer und helfen, das könne jeder im Alter von 17 und 55 Jahren, denn am Samstag, 5. Dezember, besteht zwischen 10 und 17 Uhr in der Turnhalle Groß Dahlum an der Hauptstraße 5 die Möglichkeit, sich typisieren zu lassen, um herauszufinden, ob man als potenzieller Spender von Stammzellen in Frage käme.
Manchmal brauchen auch Retter einen Lebensretter. Seit 18 Jahren sei Robert Jakob in der Feuerwehr des Ortsteils aktiv und hilft damit anderen Menschen, berichtet Thorsten Raedlein, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wolfenbüttel. Jetzt kämpft Robert Jakob um sein Leben und braucht die Hilfe Anderer. Eine Stammzellenspende sei seine einzige Chance zu überleben. Sein Schicksal beschäftige nicht nur seine Kameraden in Klein Dahlum, auch in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel seien die Mitglieder der Feuerwehren tief betroffen und wollen helfen, so Thorsten Raedlein. Und das kann jeder, indem er sich am Samstag, 5. Dezember, typisieren lässt.
Die Nadel im Heuhafen sein
Dafür wird mit einem Wattestäbchen ein Abstrich von der Wangenschleimhaut genommen– mehr sei für die erste Registrierung nicht nötig. Spender werden kann jeder gesunde Erwachsene im Alter von 17 bis 55 Jahren. Falls man bereits in einer Datei erfasst ist, ist eine erneute Aufnahme nicht erforderlich. Bei der Stammzelltransplantation komme es nicht auf die Übereinstimmung der Blutgruppen an, sondern auf die möglichst genaue Übereinstimmung der Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) zwischen Spender und Patient, heißt es in dem Bericht. Eine nahezu 100-prozentige Übereinstimmung zu finden, sei sehr kompliziert und werde deshalb mit der sprichwörtlichen Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen verglichen. Kommt es zur Spende, dann übernimmt der Empfänger mit den Stammzellen auch die Blutgruppe seines Spenders.
Wie läuft eine Stammzellenspende ab?
In rund 80 Prozent der Fälle werden die Stammzellen aus der Blutbahn entnommen. Um die Anzahl der Stammzellen im fließenden Blut zu erhöhen, verabreicht sich der Spender über fünf Tage hinweg einen Wachstumsfaktor (hormonähnlicher Stoff). Dieser Stoff, den der Körper normalerweise bei Infektionen selbst ausschütte, sorgt für eine vermehrte Produktion von Stammzellen und deren Ausschwemmung ins fließende Blut, aus dem die Stammzellen schließlich entnommen werden, heißt es in dem Bericht von Thorsten Raedlein. Die Spende dauert vier bis acht Stunden an ein bis zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Es sei keine Operation notwendig, Spender können die Klinik meist am gleichen Tag wieder verlassen. Der Körper bildet die Stammzellen innerhalb von etwa zwei Wochen nach. Das Verfahren sei somit mit einer Blutspende vergleichbar und führe nicht zu einem dauerhaften Verlust der Stammzellen.
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