[image=5e1764cd785549ede64ccfeb]Fast 10.000 Lehrerinnen und Lehrer an den niedersächsischen Gymnasien haben in gut 14 Tagen in einer Aktion ihren Unmut über die derzeitigen Lern- und Arbeitsbedingungen an den Gymnasien zum Ausdruck gebracht und mit ihren Unterschriften eine „deutliche Senkung der Klassen- und Kursfrequenzen sowie eine spürbare Entlastung der Schulen von unnötiger Verwaltungs- und Gremienarbeit“ gefordert.
Eine derart breite Bekundung der Sorge der Lehrkräfte um gute Lernbedingungen für die Schüler an den Gymnasien, wie das mit dieser Unterschriftenaktion für kleinere Lerngruppen und weniger Bürokratie der Fall sei, zeige, wie dringend dieses Anliegen den Lehrkräften sei, erklärte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz. „Diese Unterschriftenaktion muss ein warnendes und nicht zu überhörendes Signal für die Landesregierung sein, zu ihren zahlreichen Versprechungen zu stehen und die immer wieder zugesagten Verbesserungen endlich vorzunehmen“, unterstrich Audritz.
Auch der Verband der Elternräte der Gymnasien habe wie sein Verband wiederholt betont, wie wichtig kleinere Klassen für eine bessere Förderung der Schüler seien. Umso nachdrücklicher werde jetzt die Politik zum Handeln aufgefordert. Mit der Senkung der Klassenfrequenzen im Jahrgang 5 auf 30 Schüler zu Beginn des laufenden Schuljahres sei ein erster Schritt in die richtige Richtung getan worden. Dem müsse aber jetzt im Sommer zu Beginn des neuen Schuljahres der nächste Schritt folgen. Die Zeit vager Versprechungen und Vertröstungen auf spätere Jahre müsse ein Ende haben.
Außerdem sei es erforderlich, die unnötige Bürokratisierung, die durch eine falsche Ausgestaltung der Eigenverantwortlichen Schule entstanden sei, wieder abzubauen. Damit hätten die Lehrer endlich wieder mehr Zeit für den Hauptzweck von Schule, der Vorbereitung und Erteilung guten Unterrichts. Bisher verweigerten aber einige Ministerialbeamte eine zügige Bestandsaufnahme der mit der so genannten Eigenverantwortlichkeit entstandenen gefährlichen Fehlentwicklungen. Audritz forderte Kultusminister Althusmann auf, den Prozess der Überprüfung und Revision wieder zügig in Gang zu bringen und baldmöglichst abzuschließen.
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