Lessing-Akademie: Einführung in die Aufführung "Nathan der Weise"


| Foto: Anke Donner)



Zur Einführung in die Aufführung von Nathan der Weise durch das Berliner Ensemble am Montag, 3. Juni, 18 Uhr, im Lessingtheater lädt die Lessing-Akademie herzlich ein. Gemeinsam mit Schülern der Begabtenförderung des Gymnasiums im Schloß Wolfenbüttel wird Helmut Berthold Entstehung und Inhalt des Stückes vorstellen. 

Lessings 1778/79 geschriebenes Schauspiel Nathan der Weise ist ein klassisches Werk der deutschen Literatur. Entstanden ist es im Anschluss an die große theologische Kontroverse über die Wahrheit der Bibel, die Lessing mit dem Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze und anderen geführt hat. Nathan der Weise ist Lessings literarische Antwort auf das Publikationsverbot in religiösen Fragen.

Das "Dramatische Gedicht" vermittelt die Werte von Humanität und Toleranz, denn dem Juden Nathan gelingt es, mit der Erzählung der > Ringparabel< die Gemeinsamkeiten von Judentum, Christentum und Islam ins Licht zu rücken und Verständnis für ihre unterschiedlichen Sichtweisen zu wecken.

Erst zwei Jahre nach Lessings Tod ist das Stück erstmals aufgeführt, seitdem aber unzählige Male auf deutschen und internationalen Bühnen gespielt worden. Bezeichnender Weise war die Aufführung zwischen 1933 und 1945 untersagt.

Seit den Ereignissen des Jahres 2001 und dem Wiederaufleben fundamentalistischer Überzeugungen hat Nathan der Weise erneut an Aktualität gewonnen. Auch das Berliner Ensemble unter Leitung des Lessing-Preisträgers für Kritik 2012, Claus Peymann, hat das Stück vor diesem Hintergrund neu inszeniert und wird es, wie bei der Verleihung des Preises im Mai 2012 angekündigt, aus Anlass der Wiedereröffnung des Wolfenbütteler Lessingtheaters mit insgesamt vier Vorstellungen in der Lessingstadt präsentieren.

Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.


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