Wolfenbüttel. Alle zwei Jahre wird in der Wolfenbütteler Herzog August Bibliothek der Lessing-Preis für Kritik verliehen. Heute wurde ein weiterer Träger des mit 20.000 Euro dotierten Preises bekannt gegeben.
Im ehemaligen Arbeitszimmer Lessings trafen heute die Jurymitgliedern und Initiatoren des Preises, Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer (Leiter Herzog August Bibliothek), Axel Richter (Vorstandsmitglied der STIFTUNG NORD/LB-ÖFFENTLICHE) Lessing-Akademie-Präsident Dr. Cord-Friedrich Berghahn, sowie Dr. Helmut Berthold, Geschäftsführer der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und Vorstandsmitglied der Lessing-Akademie Wolfenbütte Dr. Erich Unglaub aufeinander und gaben den Preisträger für das Jahr 2014 bekannt.
Der von der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und der STIFTUNG NORD/LB- ÖFFENTLICHE ausgelobte Preis wird bereits seit dem Jahr 2000 in Gedenken an den Wolfenbütteler Dichter und Bibliothekar Gotthold Ephraim Lessing verliehen. "Es ist jedoch kein Literaturpreis, auch wenn die Verleihung an eine Schriftsteller nicht ausgeschlossen ist", erklärt Jury-Mitglied Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer beim heutigen Pressegespräch.
Der 8.Lessing-Preis für Kritik geht im kommenden Jahr an den Historiker Prof. Dr. Hans-Ullrich Wehler. Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass Wehler "ein weit über die Grenzen des Fachs hinaus seit vielen Jahren wichtige gesellschaftskritische Debatten in der Bundesrepublik angestoßen, begleitet und weitergeführt habe. Die Jury zeichnete Wehler nicht nur für seine Maßstäbe setzende wissenschaftliche Arbeit aus, sondern auch für seinen Rang im öffentlichen Diskurs, der er auf zahlreichen Gebieten befruchtet hat. "Wehler hat, mit dem Mut sich angreifbar zu machen, stets Position bezogen, seine Standpunkte dezidiert, leidenschaftlich und polemisch vorgetragen", heißt es in der Jurybegründung weiter.
Der mit 20.000 Euro dotierte Lessing-Preis für Kritik, den im vergangenen Jahr Regisseur Claus Peyman verliehen bekam, beinhaltet auch einen Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro, den der Preisträger selber vergeben kann. Wehler entschied sich für den Publizisten Albrecht von Lucke.
Die Auswahl traf die siebenköpfige Jury nach einer Vorauswahl in einer Sitzung. Nachdem Dr. Franziska Augstein (Journalistin Süddeutsche Zeitung), Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Ulricke Sprenger, der Leiter des Deutschen Zentrums für Luft-Und Raumfahrt Braunschweig Prof. Dr. Joachim Block, die Germanisten Prof. Dr. Daniel Fulda und Prof. Dr. Wilfried Barner, Prof. Dr. Erich Unglaub, Vorstandsmitglied der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek, über die Nominierungen aus Stiftung, Akademie und Preisträger diskutierten, fiel die Wahl schlussendlich auf Wehler.
Vom Preisträger erwarte man nach der Verleihung Präsenz in der Region, so wie es auch Peymann mit der Aufführung "Nathan der Weise" im Lessingtheater tat. "Wir haben festgestellt, dass die Preisträger gerne nach Wolfenbüttel zurückkehren und Wolfenbüttel als interessante und attraktive Stadt erleben", freut sich Schmidt-Glintzer.
Am 14. Mai findet in der Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek die 8.Preisverleihung statt. Zur Preisverleihung werden der Preisträger, sowie Juroren, Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Literatur und Kultur zu einem Feierakt zusammenkommen.
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