[image=5e1764b7785549ede64ccb53]Ende 2012 soll es in Wolfenbüttel wieder heißen: Vorhang auf und Bühne frei! Seit Oktober 2010 investiert die Stadt Wolfenbüttel rund 18,8 Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung des Lessingtheaters Wolfenbüttel. Morgen (Dienstag), wird der tausendste Besucher der Baustellenführungen „Lessingtheater“ gekürt. 29 Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums, aus dem Kurs „Darstellendes Spiel“, werden hierzu erwartet und erhalten von Bürgermeister Thomas Pink ein Präsent überreicht.
Eine nicht alltägliche Investition
Gegen den aktuellen Trend des kulturellen Einsparens und Schließens wird in der Kulturstadt Wolfenbüttel (53.450 Einwohner) mit dieser Baumaßnahme und dem zukünftigem Theaterbetrieb ein anderer Weg eingeschlagen. Der Bund, das Land Niedersachsen, der Landkreis Wolfenbüttel, die Stadt Wolfenbüttel, die Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung sowie private Spender und Förderer ziehen gemeinsam an einem Strang und investieren in das im September 1909 eröffnete Theater.
Was bisher geschah
Im Februar 2007 wurde das Theater wegen nicht einzuhaltender Vorgaben im Brandschutz geschlossen. Trotz des äußerlich guten Eindrucks beeinträchtigen erhebliche bauliche und technische Mängel die Funktionsfähigkeit des Theaters, so dass eine Sanierung bereits seit längerem geplant war. Bei einem im Jahr 2001 durchgeführten Architekturwettbewerb gewann der Entwurf von Springer-Architekten, Berlin. Das Architekturbüro Struhk aus Braunschweig ist nunmehr seit 2010 mit der Aufgabe betreut, diesen Entwurf in die Tat umzusetzen.
Grunderneuerung und schwebende Wände
Die gewählte Sanierungs- und Ausbauvariante hat ambitionierte Ziele. Das Gebäude wird um zwei Wintergärten ergänzt, welche dem bestehenden Gebäude einen Bezug nach außen geben und für kleinere Veranstaltungen und die Pausengastronomie genutzt werden können. Die Technik- und Bühnenausstattung wird komplett erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht, ebenso wie der Catering-Bereich. Die Sanitär- und die Garderobenanlagen werden in das neu ausgehobene Kellergeschoss verlagert. Allein für die Durchführung dieser Maßnahme wurden im ersten Jahr mit einem Hochdruckinjektionsverfahren tiefere Fundamente unter die bestehende Struktur gepresst. Hierfür ist in einem sogenannten Zwischenbauzustand das komplette Gebäude mit Stahlträgern versteift worden. Zwischendecken und Mauerwerk wurden entfernt und neu aufgebaut und zwischenzeitlich „schwebte“ somit das Gebäude.
Ein Gastspielhaus als Leuchtturm
Die Ziele des Theaters sind für die Zukunft klar formuliert: Die Veranstaltungsattraktivität und -dichte sowie die Auslastung des historischen Gebäudes sollen erhöht, theatrale Angebote für die Bevölkerung aus Stadt und Umkreis erhalten und ausgebaut werden. Das Theater soll als „kultureller Leuchtturm“ und kommunikatives Zentrum in der Stadt und der Region mit einem klaren Profil etabliert werden. Es entsteht ein Haus von und für die Bevölkerung, welches neue Zielgruppen gewinnen soll. Die Vernetzung mit anderen kulturellen Institutionen in der Stadt und der Region wird intensiviert und ein Kinder- und Jugendtheaterbereich aufgebaut, in dem Schulen und Kindertagesstätten eingebunden werden.
Kein blickdichter Bauzaun
Von Beginn an wünschte sich Bürgermeister Thomas Pink, die Bevölkerung an der Baumaßnahme teilhaben zu lassen und das Lessingtheater nicht hinter einem blickdichten Bauzaun zu verstecken. So gibt es regelmäßige Baustellenführungen und unter www.lessingtheater-wf.de ein Baustellentagebuch mit dem aktuellen Fortschritt.
Foto: Marc Angerstein/ WolfenbüttelHeute.de
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