Wolfenbüttel. Ein wichtiges, vielleicht das wichtigste Kapitel der Menschheitsgeschichte begann im Aurignacien vor 20 – 40.000 Jahren. Die Anfänge menschlicher Kunst und Kultur fallen in diese Zeitspanne. Die letzte Eiszeit war besonders stark ausgeprägt und südlich des riesigen Eisschildes gab es die sogenannte Mammutsteppe mit großen Tierherden.
Das Mammut ist zwar vor zirka 10.000 Jahren ausgestorben, aber in den Permafrostgebieten sind die Stoßzähne in großem Umfang konserviert geblieben. Die Lagerung in kalter Natur hat in dem neuen, alten Werkstoff Spuren hinterlassen, die es deutlich vom makellosen elfenbeinfarbenen Edelwerkstoff aus Afrika unterscheidet. Farben und Risse geben den eiszeitlichen Fossilien einen ganz eigenen Charakter und stellt den Gestalter vor neue Herausforderungen. Die erste vollständige erhaltene Elfenbeinplastik ist ein 35.000 Jahre altes wunderbares Mammut aus Mammut-Elfenbein geschnitzt. Es gehört zu den ältesten und beeindruckendsten Beispielen figürlicher Kunst der Eiszeit und wurde erst 2006 in der Vogelherdhöhle auf der Schwäbischen Alb bei Nachgrabungen gefunden.
Größter Blickfang der Ausstellung, denn dadurch wird „Eiszeit“ richtig lebendig, das sind die lebensgroßen Nachbildungen der Eiszeittiere. Besonders beeindruckend ist die komplette Mammut-Familie bestehend aus Mammut-Bulle „Mapo“, Mama „Beja“ und der kleinen „Lena“. Eine Wollnashornmutter mit Baby, sowie ein „Wrangel“-Mammut vervollständigen die eiszeitliche Tierwelt.
Tische mit Original-Fundstücken, Mammut-Stoßzahn und Knochen zum „Begreifen“, sowie Mammut-Haut und -Haare sind in Vitrinen ausgestellt. Am Arbeitsplatz des Elfenbeinschnitzers können Interessierte zusehen, wie Nachbildungen der eiszeitlichen Kunstwerke im Original-Werkstoff Mammut-Elfenbein entstehen, während der Drechsler vor Publikum kleine gedrechselte kunsthandwerkliche Arbeiten herstellt.
Die Aktionsaustellung „Mammut - Eiszeit - Kunsthandwerk“ ist vom 17. bis 29. März 2014 im FORUM Wolfenbüttel, Goslarsche Str. 2, 38304 Wolfenbüttel zu sehen.
Kleiner Tipp zum Besuch der Ausstellung: Fotoapparat mitbringen.