Landkreis. In Stadt und Landkreis Wolfenbüttel sollen die Restmüll- und Bioabfallbehälter ab Dezember mit den Müllfahrzeugen sprechen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Wolfenbüttel (ALW) plant, seine 15 Sammelfahrzeuge für Rest- und Bioabfall mit einer neuen Technik auszurüsten. Auch die dazugehörigen Abfallbehälter werden nach den Ferien entsprechend umgerüstet.
"Keine Angst, wir wollen weder den Müll künftig wiegen noch das Abrechnungssystem ändern", möchte Werksleiterin Ilona Binkowski gleich Befürchtungen entgegentreten, der ALW wolle an der Gebührenschraube drehen. Ganz im Gegenteil. Insgesamt sollen die Neuerungen nämlich dazu beitragen, die vergleichsweise günstigen Abfallgebühren im Landkreis Wolfenbüttel auch weiterhin stabil zu halten Das neue System soll unter anderem die Tourenplanung optimieren und diene dazu, ein elektronisches Behältermanagement einzurichten.
"Wir haben immer wieder Anrufe von unseren Kunden, dass ihre Tonne nach der Leerung verschwunden sei", erklärt Binkowski. Dann müsse der ALW bisher eine Ersatztonne liefern. Ob die verschwundene Tonne dann bei irgend jemandem mit vor der Tür stehe und geleert werde – ohne dafür Gebühren zu zahlen – sei bisher nicht nachvollziehbar. "Wir haben rund 64.000 Tonnen im Bestand", erklärt Umweltdezernent Claus-Jürgen Schillmann. Erfahrungen anderer Kommunen zeigen, dass die "Schwund-Quote" bei durchschnittlich drei Prozent liege. Bei einem Gebührenvolumen von über 10 Millionen Euro lohne sich die technische Aufrüstung auf jeden Fall. Die Investition in Höhe von 380.000 Euro sei im Sinne des Gebührenzahlers.
Mit dem neuen System sei es künftig möglich, solchen Tricksereien auf die Schliche zu kommen. Auch Doppelentleerungen seien dann nicht mehr möglich – oder vergessene Tonnen. "Das System zeigt dem Fahrer genau, welche Tonnen in der Straße zu leeren sind", sagt Binkowski. Am Ende können so Touren der Fahrzeuge optimiert werden – was für eine gleichmäßige Auslastung von Fahrern und Fahrzeugen sorgen wird. Da die erfassten Daten ständig an den Zantralrechner der ALW übermittelt werden, entfallen bei möglichen Beschwerden die bisher nötigen Nachfragen beim Fahrer. "Wir können einwandfrei und lückenlos dokumentieren, welche Leistung wir erbracht haben", betont Binkowski.
In einem ersten Schritt werden jetzt noch vor den Ferien alle Grundstückseigentümer per Brief vom ALW über das Vorhaben informiert. In einem weiteren Schreiben zu einem späteren Zeitpunkt wird dann der genaue Termin zum Umbau der Behälter mitgeteilt.
mehr News aus Wolfenbüttel