Wolfenbüttel. Wohin mit leeren Pfandflaschen, wenn man gerade unterwegs ist und sie nicht selbst zurückbringen kann? Die Initiative „Pfand gehört daneben!“ versucht mit einfachen Mitteln das Leben von Pfandsammlerinnen und Pfandsammlern zu erleichtern – auch in Wolfenbüttel. Markierungen neben Mülleimern in der Stadt weisen auf die Aktion hin.
8, 15 oder 25 Cent sind für viele Menschen kein Geld, andere sind wiederum auf solche Beträge angewiesen und sammeln zum Beispiel Pfandflaschen. Doch im Müll herumzuwühlen ist nicht nur demütigend, sondern auch gefährlich. Daher ruft das Projekt "Pfand gehört daneben" dazu auf, Pfandflaschen einfach neben den Mülleimer zu stellen.
Die Idee zu der Aktion entstand an einem Freitagabend in Berlin-Friedrichshain. Auf den Straßen waren viele Menschen unterwegs. „Die einen gehen feiern und können es sich leisten, auf dem Weg 8, 15 oder 25 Cent einfach in den Müll zu werfen. Für die anderen ist das Pfand so wertvoll, dass sie es sogar auf sich nehmen, Mülleimer danach zu durchsuchen“, so der Initiator Matthias Seeba-Gomille. „Da habe ich mich gefragt: Was kann man tun?“
Der Berliner Seeba-Gomille gründete spontan die Facebook-Seite „Pfand gehört daneben“. Die Seite ruft dazu auf, leere Pfandflaschen nicht in öffentliche Mülleimer zu werfen, sondern daneben zu stellen, damit Pfandsammler sie mitnehmen können, ohne im Müll wühlen zu müssen. Diese Idee stieß sofort auf eine überwältigende Resonanz: Die Facebook-Seite hat inzwischen mehr als 40.000 Fans.
Ein schöner Nebeneffekt ist dabei, dass gleichzeitig der Mülltrennung geholfen wird und die Mülleimer in den Innenstädten nicht mehr so schnell vor dem Überquellen stehen. Flaschen kommen wieder zurück in den Wertstoffkreislauf und damit hat diese Kampagne auch einen Effekt in Bezug auf den nachhaltigen Umgang mit endlichen Ressourcen.
Den Klassiker unter den Pfandspenden gibt es übrigens in zwei Varianten in Supermärkten: Entweder als „Spende per Knopfdruck“ am Rückgabeautomaten oder als Pfandbox daneben hängend, in den die Kunden Ihren Pfandbon einwerfen können.
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