Marcus Bosse informiert sich über Amphibienschutzgruppe Wittmar

von Christina Ecker


Vor Ort informierten die stellvertretende Vorsitzende des NABU Cornelia Schilling und Projektbetreuerin Andrea Onkes dem Landtagsabgeordneten Marcus Bosse und der Vorsitzenden der Bingo-Umweltstiftung Sigrid Rakow, wo es zu Verschlammung kommt. Foto: Christina Ecker
Vor Ort informierten die stellvertretende Vorsitzende des NABU Cornelia Schilling und Projektbetreuerin Andrea Onkes dem Landtagsabgeordneten Marcus Bosse und der Vorsitzenden der Bingo-Umweltstiftung Sigrid Rakow, wo es zu Verschlammung kommt. Foto: Christina Ecker | Foto: Christina Ecker

Wittmar. Am Freitagnachmittag besuchte die Vorsitzende der Bingo-Umweltstiftung Sigrid Rakow gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Marucs Bosse von der SPD den NABU Wolfenbüttel in Wittmar.


Rakow und Bosse informierten sich vor Ort über die Amphibienschutzsaktion Wittmar, die eine Kooperation der Wolfenbütteler Kreisgruppen des BUND und des NABU darstellt. Weiteres wichtiges Thema war die Förderung der Entschlammung von Amphibien-Laichgewässern. Dazu standen Cornelia Schilling, die stellvertretende Vorsitzende des NABU Wolfenbüttel und Projektbetreuerin Andrea Onkes als Gesprächspartnerinnen zur Verfügung.

Mehr Helfer wünschenswert


Onkes erklärte zunächst Grundlegendes zur Amphibienwanderung, die hauptsächlich zwischen Februar und April stattfindet. Hier, mitten im Wald, auf beiden Seiten der Straße Asseweg, sind Amphibienschutzzäune aufgebaut, die die Tiere schützen sollen. An diesen Zäunen wandern sie entlang und fallen dann in Fangeimer, die morgens und abends von ehrenamtlichen Helfern geleert werden. Die Helfer bringen anschließenddie Amphibien sicher über die Straße zum Laichgewässer. Zwar gäbe es bereits eine große Gruppe von Helfern - angefangen bei Kindern bis zu Erwachsenen über 80,„doch wären noch mehr Helfer natürlich schön", sagte Onkes.

Unterführung für Erdkröte, Frosch und Molch


Den Amphibienschutzzaun in Wittmar gibt es bereits seit 2000. Ab 2008 beganndann bei denTieren, die gesammelt wurden, auch die Zählung. „Im Schnitt zählen wir so 8000 Tiere pro Saison", sagt Schilling und fügt hinzu, dass es auch schon Zeiten gab, in denen es 13 000 Tiere waren. Um den Schutz von Erdkröten, Molchen und Fröschen zu verbessern, strebt die Kreisgruppe den Bau von Unterführungen an, eine Art Tunnelsystem, das es den Tierchen erleichtern soll, am Laichplatz anzukommen. Der Tunnel müsste einen Durchmesser von einem Meter haben, damit er auch gereinigt werden könne. Derzeit sei allerdings die Finanzierung des Tunnels noch unklar.

Waschbären als Problem


Im Gespräch über weitere Probleme, erkundigte sichSPD-Politiker Bosse, ob Waschbären denn ein Problem für die Amphibien seien. Onkes und Schilling bejahten diesund Onkes berichtete, dass die Waschbären dazu neigten, sich am Teich niederzulassen und Erdkröten zu schnappen. Diese würden dann nicht etwa vollständig verzehrt, sondern meist nur das hintere Ende der Kröten, und den Rest werfen die Waschbären weg. Dies sei allerdings ein Problem, das sich zur Zeit nicht lösen ließe.

Teich verschwindet


Dann ging es zu den Teichen. Gewichtiges Thema war und ist hier die Entschlammung. Da es sich um den Teich, der als Laichplatz für Erdkröten und Co dient, mehr oder minder um ein Stillgewässer handelt - also ein Gewässer, das praktisch keine Fließgeschwindigkeit aufweist, sich hier jedoch alle erdenklichen Nährstoffe anreichern - ist er prädestiniert für Faulschlammbildung. Denn in Kombination mit Sonneneinstrahlung und ohne ausreichend nährstoffarmes Wasser, bildet sich stetig mehr Schlamm, der zwar selbst nicht gefährlich ist für die Amphibien, aber mit zunehmender Schlammbildung nimmt logischerweise die Wassermenge im Teich ab, was dann letztendlich die Amphibien gefährdet. Sprich: Das Ergebnis einer Verschlammung ist letzten Endes ein Teich, der keiner mehr ist, weil das Wasser verdrängt wird, erklärte Onkes regionalHeute.de. Zuletzt wurde der Teich im Februar diesen Jahres mit einem Saugbagger vertieft und entschlammt, doch generell handelt es sich beim Entschlammen nicht um einen abgeschlossenen Prozess, sondern ein Prozedere, das im Laufe der Zeit wiederwiederholt werden müsse.

Abschließend äußerte Andrea Onkes folgenden Wunsch:

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Nach dem Termin erzählte Marcus Bosse regionalHeute.de, welche Gedanken und Ideen er daraus mitnahm.

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