Meesche: Kumlehn bittet um Rückgabe jüdischer Friedhofssteine

von Nick Wenkel


Jürgen Kumlehn richtet seine Bitte direkt an das Wolfenbütteler Bauamt. Fotos: Anke Donner
Jürgen Kumlehn richtet seine Bitte direkt an das Wolfenbütteler Bauamt. Fotos: Anke Donner

Wolfenbüttel. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Sportanlage "Meesche" wendet sich Jürgen Kumlehn an das Bauamt der Stadt Wolfenbüttel. Sein Anliegen: Die Anlage soll im "Dritten Reich" auch mit Steinen des Jüdischen Friedhofes errichtet worden sein. In dem Schreiben bittet er die Verantwortlichen, gefundene Steine möglichst zum Friedhof zurückzubringen.


In seinem Buch "Jüdische Familien in Wolfenbüttel - Spuren und Schicksale" habe Kumlehn bereits darüber berichtet. Dort heißt es: „Für die nicht mehr existierende Wolfenbütteler Gemeinde teilte die Kultusgemeinde Braunschweig dem Wolfenbütteler Bürgermeister im November 1942 ihr Einverständnis mit, dass die Grabeinfassungen für die Anlage eines Wehrsportplatzes auf der Meesche verwendet werden können. "Grabsteine sollten aber keinesfalls abgebaut werden (Seite 175) Und: „Nach meinem öffentlichen Aufruf über den Verbleib der Ruinenreste der Synagoge rief mich ein Zeitzeuge an und teilte mir mit, beim Umbau der zweiten Tribüne auf dem Meesche-Sportplatz hätten Arbeiter mit einem Davidstern verzierte Steine entdeckt. Um den Bau nicht aufzuhalten, hätten sie diesen Fund nicht gemeldet (Seite 181)".

„Meine Bitte an Sie ist nun, bei zukünftigen Bau- und Abrissarbeiten - wenn es möglich ist - darauf zu achten, ob Steine des Friedhofes vorhanden sind. Wenn das so wäre und die Steine noch geeignet sind, sollten sie zum Friedhof zurückgebracht werden", bittet Kumlehn in seinem Schreiben nun die Verwaltung.


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