Migranten-Eltern-Netzwerk im Landkreis gegründet


Die Referentin für Migration des niedersächsischen Sozialministeriums, Maren Brandenburger, redet zu den rund 100 Gästen der Auftaktveranstaltung. Foto: Landkreis Wolfenbüttel
Die Referentin für Migration des niedersächsischen Sozialministeriums, Maren Brandenburger, redet zu den rund 100 Gästen der Auftaktveranstaltung. Foto: Landkreis Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Im Landkreis Wolfenbüttel haben am vergangenen Dienstag engagierte Eltern einen regionalen Ableger des Migranten-Eltern-Netzwerks gegründet. Rund 100 Gäste nahmen an der Auftaktveranstaltung im Orchestersaal der Landesmusikakademie teil, darunter Landrätin Christiana Steinbrügge und die Referatsleiterin Migration und Teilhabe des niedersächsischen Sozialministeriums, Maren Brandenburger. Dies berichtet der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.


Mit dem Netzwerk sollen Eltern Angebote erhalten, damit sie ihre Kinder besser, sicherer und informierter unterstützen können. Noch immer hätten rund 13 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund keinen Schulabschluss, im Vergleich zu fünf Prozent ohne Migrationshintergrund. Unterstützt werde das Netzwerk von der Evangelischen Familienbildungsstätte Wolfenbüttel und dem Bildungszentrum im Landkreis Wolfenbüttel.

Viele Eltern seien überfordert


„Eine gute Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg in unserer leistungsorientierten Gesellschaft“, sagte Dr. Anwar Hadeed während der Veranstaltung. Hadeed ist Geschäftsführer des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen“ (amfn e.V.). Das Wolfenbütteler Netzwerk sei das mittlerweile neunte Regionalnetzwerk des amfn e.V. in Niedersachsen. Der Bildungserfolg sei abhängig von der Unterstützung durch die Eltern, so Hadeed. Viele Eltern seien überfordert – die Gründe dafür seien fehlende Informationen, Sprachbarrieren, eine ausbaufähige Elternbeteiligung an Schulen aber auch Diskriminierungen. „Wir stellen daher die Eltern in den Mittelpunkt“, erklärte Hadeed. Der amfn e.V. sehe sich als Interessenvertretung von und für Eltern mit Migrationshintergrund.

Der Impuls zur Gründung kam aus der Abteilung Integration und Gesellschaft des Bildungszentrums Landkreis Wolfenbüttel. Landrätin Christiana Steinbrügge betonte in ihrer Begrüßung, wie wichtig es sei, die Elternkompetenz zu stärken: „Wir unterstützen die Gründung dieses Migranten-Eltern-Netzwerks ausdrücklich. Es hilft Eltern, ihre Kinder in ihren Bildungschancen zu unterstützen. Sie werden ermutigt und erhalten eine Stimme, um sich für die schulischen Belange ihrer Kinder einzusetzen.“

„Integration kann nur vor Ort gelingen“, sagte die Referatsleiterin Migration des niedersächsischen Sozialministeriums, Maren Brandenburger. Daher sei ein regionales Netzwerk zu begrüßen. Dem Landkreis und dem amfn e.V. machte sie das Angebot, eng zusammenzuarbeiten und sich über die Netzwerkarbeit auszutauschen.


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