Wolfenbüttel. Mit den ersten warmen Temperaturen kommen auch die kleinen Spinnentiere ans Tageslicht – Zecken. Vor den achtbeinigen, winzigen Tieren ist niemand sicher, denn erst wenn sie sich richtig vollgesaugt haben, sind sie oft mit dem bloßen Auge zu erkennen.
Besonders unsere vierbeinigen Fellträger sind gefährdet, sich mit einer Borelliose zu infizieren. Hier ist das Risiko sogar noch größer. Das ständige Herumstromern in dichten Gräsern macht sie zu potentiellen Zecken-Trägern.
Zwar ist nicht jede Zecke gleich ein Krankheitsüberträger, aber es kommt immer häufiger vor, dass Tiere erkranken. Hier empfiehlt die Wolfenbütteler Tierärztin Daniela Pommerening eine frühzeitige Impfung. “Grundsätzlich empfehlen wir bei einem gesunden Tier immer eine Impfung. Auch wenn eine Impfung gegen Borreliose keine hundertprozentigen Schutz bietet. Es kann immer mal vorkommen, dass Tiere trotz Impfung erkranken. Die Verabreichung des Impfstoffs sollte vor dem Frühjahr erfolgen, so im Februar”, rät die Tierärztin. Die Impfung sollte dann jährlich erfolgen und kostet um die 40 Euro.
Doch trotz Impfung kann es zu einer Borreliose-Erkrankung beim Tier kommen. Ist ein Tier infiziert, äußert sich das in Lähmungserscheinungen, Fieberschüben, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Gelenkschmerzen. Eine Behandlung mit Antibiotika soll die Krankheit in den Griff bekommen. Aber auch das ist nicht gewährleistet. “Oft leiden die Tiere trotz Behandlung auch später noch an Borreliose-Schüben.
Und nicht nur Hunde und Katzen sind beliebte “Fressquellen” der Zecken. Auch beispielsweise Kaninchen und Meerschweinchen sind gefährdet. Nur leider gibt es für diese Haustiere keine Impfung. "Zecken gehen an alle Tiere, die sich im Freien aufhalten und natürlich auch an Hasen oder Meerschweinchen", so Daniela Pommerening.
Finger weg von “Hausmittelchen”
Zum Entfernen lieber eine Zeckenzange nehmen. Foto: Anke Donner)
Die Zecke mit Öl, Nagellack oder gar Klebstoff entfernen zu wollen ist nicht nur unwirksam, sondern kann sogar gefährlich enden. All diese Hausmittel töten zwar bestenfalls die Zecke ab, diese gibt aber im Todeskampf ihre Giftstoffe in höheren Dosen ab. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt somit an.
Regelmäßiges Absuchen kann schützen
Freigänger-Katzen und Hunde sollten von Herrchen oder Frauchen regelmäßig abgesucht werden. Denn besonders in dichten, warmen Fell fühlen sich die Zecken erst richtig wohl. Hat man eine Zecke an seinem Haustier entdeckt, empfiehlt sich das sofortige Entfernen mit einer Zeckentzange-oder Schlinge. Auf keinem Fall sollte man den Blutsauger nur mit den bloßen Händen herausziehen. Hier besteht die Gefahr, dass man nur den Körper erwischt und der Kopf drinnen bleibt. Wer sich nicht traut, sollte lieber eine Tierarzt aufsuchen und die Zecke dort entfernen lassen.
Außerdem ist es zu empfehlen, dass sich auch die Tierbesitzer regelmäßig nach Zecken absuchen. Denn die kleinen, fiesen Sauger können vom Haustier auf den Menschen überspringen. Die blinden und tauben Tiere entscheiden einfach nach dem Geruch. Wer für sie "besser" riecht, dessen Blut ist auch attraktiver.
Was Sie tun sollten, wenn Sie eine Zecke an sich entdecken, lesen Sie am Mittwoch auf WolfenbüttelHeute.de.
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