Wolfenbüttel. Gegen das Unkraut auf den städtischen Friedhöfen wird seit einiger Zeit von den Städtischen Betrieben (SBW) nicht nur mit mechanischen Geräten vorgegangen, sondern auch mit dem sogenannten Heißschaumverfahren. Mit der thermischen Maschine arbeiten die SBW-Mitarbeiter ökologisch und ohne Gefahr für Mensch und Tier.
„Auf dem Hauptfriedhof auf den Kieswegen wird weiterhin die mechanische Wildkrautbekämpfung angewandt, das thermische Gerät wird auf Pflaster, Asphalt- und Schotterwegen auf allen drei Städtischen Friedhöfen eingesetzt“, erklärt Friedhofsgärtnermeister und Betriebsleiter Eberhard Marquordt.
Der eine oder andere Friedhofsbesucher blickt allerdings skeptisch auf den Schaum, wenn die SBW-Mitarbeiter mit dem ELMO-Therm unterwegs sind. „Es gibt Bürger, die glauben, dass hier mit der großen chemischen Keule gearbeitet wird“, weiß Marquordt aus Gesprächen mit Friedhofsbesuchern zu berichten. Dabei ist hier genau das Gegenteil der Fall.
Unkraut wird „verkocht"
Das Unkraut wird bei dieser Technik weder mit Pflanzengiften bekämpft noch mühsam herausgezupft, sondern „verkocht“. Quasi ein großer Durchlauferhitzer erwärmt Wasser auf über 90 Grad Celsius. Beim Aussprühen des Wassers wird ein Schaum erzeugt, der dann über die Wildkräuter großflächig verteilt wird. Der Schaum ist nötig, um das Wasser länger auf den Pflanzen zu halten und gleichzeitig vor dem Abkühlen zu schützen. Denn bei Temperaturen über 42 Grad Celsius gerinnt das Zelleiweiß in den Pflanzen und diese gehen nach ein paar Tagen ein – ganz ohne Zusatz von Pestiziden oder Herbiziden. Nach einer gewissen Zeit löst sich der Schaum wieder auf.
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