MTV Herzöge triumphieren im Topspiel




Wolfenbüttel. Es war kein Basketballfest. Dennoch gewannen die MTV Herzöge Wolfenbüttel in beeindruckender Manier gegen den Tabellendritten aus Bernau, der sich kurzfristig noch mit dem Litauer Julius Zurna verstärkt hatte, und festigen durch den 76:58-Sieg die Tabellenführung in der 1. Regionalliga Nord.

Dabei zeigte sich gleich zu Beginn, dass die Gäste ein anderes Kaliber als die bisherigen Ligagegner darstellten. Die MTV Herzöge starteten gehemmt, sahen sich einem schnellen 0:4-Rückstand gegenüber und kamen erst in der vierten Spielminute zu ihrem ersten Korberfolg. Kein Zufall, dass dieser durch Demetrius Ward erfolgte. Einmal mehr war der Wolfenbütteler Spielertrainer der überragende Akteur und stets zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Am Ende standen für ihn 27 Punkte, 12 Rebounds und 5 Ballgewinne zu Buche. Im ersten Viertel waren es seine neun Punkte, die maßgeblich dafür sorgten, dass die Herzöge ab der siebten Spielminute in Führung lagen (12:10) und mit einem Drei-Punkte-Vorsprung (18:15) in die erste Viertelpause gehen konnten.

Was folgte war die stärkste Phase der Gastgeber. Mit einem 8:0-Lauf konnten sie sich auf 24:15 absetzen. Eine höhere Führung verhinderte die schwache Trefferquote von bis zur Halbzeit gerade einmal 42 (aus dem Zweipunkte-Bereich) bzw. 20 Prozent (Dreier). Die starke Verteidigung sorgte jedoch dafür, dass es um die Bernauer Korbausbeute noch schlechter bestellt war (41% Zweier, 12,5% Dreier). Dauerhaft Probleme bereiteten lediglich US-Amerikaner Pierre Bland (20 Punkte / 10 Rebounds) und Forward Oumar Sylla (16/5). So glich die Begegnung zeitweise einem „Stellungskrieg“, wie es Geschäftsführer Nicolas Grundmann auf der anschließenden Pressekonferenz bezeichnete, mehrere Treffer in Folge
hatten Seltenheitswert. Den Gang in die Kabine konnte das Ward-Team dank einer 11-Punkte-Führung (35:24) dennoch zufrieden antreten.

Wie schon zu Beginn des Spiels waren es die Gäste, die wesentlich frischer in die zweite Hälfte starteten und den Rückstand durch einen 9:0-Run auf magere zwei Punkte verkürzten (35:33, 23. Spielminute). Dann war es Ivan Emanuely, der mit einem Dreier für die ersten Herzöge-Zähler sorgte, bevor die Einwechslungen von Henje Knopke und Marius Pöschel Energie brachten und dazu beitrugen, dass die Lessingstädter Führung bis zum Viertelende wieder elf Punkte betrug (52:41).

Im Schlussabschnitt gelang es dann, den Vorsprung nicht nur zu verwalten, sondern sogar auszubauen. Hierbei tat sich endlich auch der nach seiner Daumenverletzung erstmals zum Einsatz gekommen Marcel Schwarz hervor. Nach glücklosem Beginn und früher Foulbelastung sorgte er mit einem Dreier und einem sehenswerten No-Look-Pass auf Demetrius Ward für zwei der an diesem Nachmittag rar gesäten Highlights. Entsprechend froh äußerte sich der Center nach der Partie über das Ende seiner Zwangspause: „Es fühlt sich gut an, dass ich dem Team endlich auf dem Feld helfen kann“.

Erleichtert zeigte sich auch Nicolas Grundmann: „Bernau hat es uns schwer gemacht und bis auf Demetrius hat heute bei uns niemand überragend gespielt. Dass wir dennoch am Ende mit 18 Punkten gewonnen haben belegt eine starke Teamleistung, jetzt hat die Saison so richtig begonnnen.“

Zunächst wartet auf den Regionalliga-Tabellenführer jedoch erst einmal ein freies Wochenende. Am Sonntag, den 23.11. geht es dann um 13:30 Uhr in der Lindenhalle gegen den Tabellensiebten aus Göttingen, ehe am 29.11. das Spitzenspiel bei den ebenfalls noch ungeschlagenen Aschersleben Tigers ansteht.


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