Wolfenbütel: Was für ein verrücktes und packendes Spiel, das sich die Herzöge und der Tabellen-Vierte, die Schwelmer Baskets, da heute lieferten. Verdient siegten die Basketballer aus Wolfenbüttel mit einem knappen 76:75.
Das war nix für schwache Nerven heute. Obwohl sich die Herzöge schon zu Beginn der Partie einen leichten Vorsprung erspielten, war die Spannung in der Lindenhalle nur allzu gut zu spüren. Doch die Wolfenbütteler behielten die Nerven und schickten die Schwelmer Baskets zum Ende des ersten Viertels mit einem 29:23 Rückstand vom Feld.
Doch der Vorsprung der Heim-Mannschaft war nicht von langer Dauer. Schon kurz nach dem Anpfiff des zweiten Viertels konnten die Gäste ausgleichen. Was dann folgte, war eine wahre Punktejagd, immer wieder schlossen die Herzöge auf um dann zum Ende des Viertels die Führung aus der Hand zu geben. Mit einem 40:44 Rückstand verabschiedeten sich die Wolfenbütteler in die Halbzeitpause.
Auch in diesem Spiel war auf die Körbe von Lamonte Thomas verlass. Foto:
Nach der Pause ging es mit der Punktejagd weiter und die Herzöge kämpften sich ins Spiel zurück. Inzwischen brodelte die Lindenhalle und die Fans feuerten ihre Mannschaft lautstark an. Dank einiger Paraden von Top-Scorer Lamonte Thomas (28 Spielpunkte) und Flügel-Spieler Stephen Schubert (17 Spielpunkte) gelang die Aufholjagd und man verabschiedete sich mit einem 54:54 Remis ins letzte Viertel.
Was sich nun in der Halle abspielte ist mit Worten kaum zu beschreiben und die Spieler machten es noch einmal richtig spannend. Während sich die Herzöge kämpferisch zeigten, mussten die Unparteiischen wüste Beschimpfungen und laute Pfiffe der Wolfenbütteler Fans über sich ergehen lassen. Diese zeigten sich dann und wann so ganz und gar nicht unparteiisch. Trotz offensichtlicher Fehlentscheidungen der Schiedsrichter roch es in der Lindenhalle stark nach einem Sieg für die Herzöge.
Niemand glaubte wohl, dass sich das Blatt noch einmal wenden würde. Doch dann begann das große Zittern. Nur wenige Minuten vor dem Schlusspfiff versenkten die Schwelmer Baskets ihre Bälle im Korb der Gastgeber und gingen mit einem 75:73-Vorsprung in die letzten Sekunden des Spiels.
Auszeit: Herzöge- Coach Predrag Lukic erklärt die Taktik. Foto:
Mit dem Mut der Verzweiflung schnappte sich Demetrius Ward den Ball und schaffte das Unglaubliche. Nur eine Sekunde vor der Schluss-Sirene versenkte er den Ball von der Mittellinie aus im Korb der Schwelmer Baskets und holte drei Punkte für sein Team. Unfassbarer Jubel brach in der Halle aus. Die Wolfenbüttler Herzöge holten sich den lang ersehnten und mehr als verdienten Heim-Sieg.
Für die Herzöge ist die Abstiegs-Gefahr noch nicht gebannt. Auch die nächsten Spielpunkte müssen sie auf ihr Konto verbuchen. In der nächsten Woche sind sie zu Gast bei den Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB. Gegen den Tabellen-Fünften müssen sie Kampfgeist und starke Nerven zeigen. Dann klappt's auch mit den Punkten.
MTV Herzöge: Thomas (28), Schubert (17), Seferagic (10), Tolaj (9), Ward (5), Höpfner (5), Tessmann (2)
[nggallery id=314]
mehr News aus Wolfenbüttel