Wolfenbüttel. Am 21. Oktober feiert die Musicalgruppe St. Thomas die Premiere ihres aktuellen Projektes "Der Mann der Sherlock Holmes war". Inszeniert wird das Stück von einem 30-köpfigen Ensemble und einem 35-köpfigen Orchester .
Nur alle zwei Jahren kommen Wolfenbüttels Musical-Fans in den Genuss der Aufführungen der Musicalgruppe St. Thomas. Mehr kann die Gruppe einfach nicht leisten, zu groß ist der Aufwand, für ein Stück, das im Schnitt zwei oder drei Stunden dauert. Denn alleine die Vorarbeit beansprucht mehr als eineinhalb Jahre. Von der Auswahl des Stücks, was auch nicht immer leicht ist, wie Jan Weber von der Musicalgruppe erklärt, bis zum fertigen Stück ist es ein hartes Stück Arbeit. Die rund 80 Beteiligten des Stücks verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit damit, das Stück auszuarbeiten, die Requisiten und Bühnenbilder zu bauen und Kostüme zu besorgen. Die werden entweder gekauft, selber genäht oder stammen aus dem Fundus der Musicalgruppe. Doch die Mitwirkenden sind stolz auf ihr Tun, versichert Jan Weber, der einen Part der Leitung bildet. Denn das Stück ist von Anfang bis Ende in der Hand der Gruppe. Alles wird in wöchentlichen Proben einstudiert, gebaut, organisiert und ausgearbeitet - ehrenamtlich. Viele Monate werden allein damit verbracht, das Bühnenbild zu erstellen. Hinzu kommen die vielen Stunden Tanz und Gesang. Für „Der Mann der Sherlock Holmes war“, haben die Leitung Maren Vogel (Regie), Jan Weber (Technik) und Cosima Riemer (Gesang) übernommen. Insgesamt arbeiten 80 Beteiligte an Liedern, Choreographien und Schauspielszenen. Allein das Orchester besteht in diesem Jahr aus 35 Musikern. „So ein großes Orchester hatten wir noch bei keiner Aufführung“, erklärt Jan Weber stolz.
30.000 Euro Produktionskosten
Die Produktion eines Stückes verschlingt eine große Menge Geld. Rund 30.000 Euro muss die Gruppe aufbringen, um ihr Stück zeigen zu können. Ein Großteil der Summe fließt in die Ausgaben für die Rechte an den Stücken. Pro Aufführung und Stück müssen diese Gelder abgeführt werden. Finanziert wird alles über Spenden und Sponsoren. Viele Einrichtungen unterstützen die Projekte der jungen Leute. „Das meiste Geld kommt aber durch die Spenden an den Aufführungstagen zusammen“, so Jan Weber. Denn obwohl pro Stück hohe Produktionskosten anfallen, will die Gruppe auf Eintrittsgelder verzichten. „Das ist etwas, worauf wir wirklich stolz sind. Wir möchten keinen Eintritt verlangen, weil wir diesen solidarischen Part einfach toll finden. Jeder kann am Abend der Aufführung das geben, was er möchte und kann. Und wer nichts geben kann, der kann sich das Stück trotzdem anschauen. Wir halten das schon für außergewöhnlich und toll“, sagt Weber aus voller Überzeugung.
Mitmacher gesucht
Wer während den Aufführungen vor oder hinter der Bühne, oder beim Aufbau in der Woche vom 14.10. bis zur Premiere helfen möchte, kann sich unter leitung@musicalgruppe-stthomas.de melden. Auch für die kommenden Stücke wird noch Verstärkung gesucht. „Bei uns kann jeder mitmachen, der Spaß an der gemeinsamen Bühnenarbeit hat. Egal, ob als Darsteller, Techniker, Musiker oder Helfer für die Bühne“, sagt Jan Weber abschließend. Dem Orchester fehlen auch noch Musiker. Wer Interesse hat, an diesem Projekt mitzuwirken, Cello oder Gitarre spielt, kann sich per Mail an leitung@musicalgruppe-stthomas.de wenden.
Eineinhalb Jahre wurde das Stück vorbereitet. Nun stehen die letzten Proben an. Foto: Anke Donner
Schnell Karten sichern
Die Arbeit von über einem Jahr mündet am 21. Oktober in der Premiere. Karten gibt es solange der Vorrat reicht am 9.Oktober ab 11:30 Uhr kostenlos im Foyer der St. Thomas Kirche in der Jahnstraß 5 in Wolfenbüttel. Wer sich das Stück nicht entgehen lassen möchte, sollte sich an diesem Tag beeilen. „Oft stehen schon am Tag der Kartenvergabe die Leute Schlange. Die Karten sind meist innerhalb kurzer Zeit weg“, verrät Jan Weber. In diesem Jahr möchte man vor allem die jungen Menschen erreichen. Deshalb will die Gruppe alle Schulen der Stadt anschreiben und zur Vorpremiere am 20. Oktober ab 19 Uhr einladen. Lehrkräfte, die ihren Schülern also die Welt der Wolfenbütteler Musicals zeigen möchten, können sich bei der Musicalgruppe unter leitung@musicalgruppe-stthomas.de melden.
Das Stück
Nach dem Erfolg des letzten Stückes „Eine Geschichte aus zwei Städten“ 2014 (regionalHeute.de berichtete), geht es in diesem Jahr in die 20er Jahre. Das Stück nach der gleichnamigen Komödie von 1937 mit Hans Albers und Heinz Rühmann handelt von zwei zwar genialen, aber erfolglosen Privatdetektiven, die sich, um an Aufträge zu kommen, als Sherlock Holmes und seinen Assistenten Dr. Watson ausgeben. Diese Scharade führt sie nach Brüssel, wo zwei wertvolle Briefmarken gestohlen wurden. Es entwickelt sich eine Geschichte aus Betrug, Hinterlist, Witz und Liebe, die in einer spannenden Gerichtsverhandlung ihren Höhepunkt findet.
Aufführungen:
20. Oktober, 19 Uhr - Vorpremiere spezielle für Schüler
21. Oktober, 19 Uhr - Premiere
22. Oktober, 14 und 20 Uhr
23. Oktober, 14 und 20 Uhr
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