Nach Kritik an Schulleitung: Direktor verteidigt Gesamtschulkonzept

In den letzten Tagen wurden schwere Vorwürfe an die Schulleitung der IGS Schöppenstedt geäußert, teils vonseiten der Eltern und auch vonseiten der Lehrer, wie die Wolfenbütteler Zeitung berichtete. Dazu nimmt Schulleiter Ulf Blanke nun Stellung.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Schöppenstedt. In einem Artikel in der Wolfenbütteler Zeitung vom 14. Juli wurde laut Kritik an der Schulleitung der IGS Schöppenstedt geäußert. Darin wurden die rückläufigen Anmeldezahlen, die mangelhafte Problembewältigung der Schule und sogar tätliche Angriffe gegen Lehrer als Argument für eine aus Sicht der Eltern problematische Schulleitung ins Feld geführt. Nun äußert sich Ulf Blanke, Schulleiter der IGS Schöppenstedt, in einer eigenen Stellungnahme gegen die in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe gegen die Schule und weist diese zurück: „Die Darstellung entspricht nicht der wirklichen Situation bei uns. Die IGS Schöppenstedt ist eine gute Schule, die sich in den drei Jahren ihres Bestehens positiv entwickelt hat“.


Aus Sicht Blankes sei die öffentliche Diskussion, die zuletzt auch im Wolfenbütteler Kreistag geführt wurde, darauf zurückzuführen, dass die Gründung einer Gesamtschule in Schöppenstedt von Beginn an heftig umstritten gewesen sei. Dies zeige auch die Debatte über die Veränderung von Schulbezirken und über die Anmeldezahlen. „Eine neu gegründete Schule muss sich das Vertrauen und die Akzeptanz im Umfeld erst erarbeiten. Das dauert erfahrungsgemäß ein paar Jahre“, so Blanke, der vor seinem Wechsel nach Schöppenstedt am Aufbau einer Gesamtschule in Braunschweig beteiligt war.

"Viele Eltern haben keine Erfahrungen mit einer IGS"


Auch aus Sicht der Schule seien die Anmeldezahlen für den neuen fünften Jahrgang mit derzeit nur zwei Klassen unter den Erwartungen geblieben. Derartige Schwankungen seien aber zu erwarten und auch bei Schulgründungen an anderen Standorten zu beobachten. Hinzu komme, dass viele Eltern in Schöppenstedt bisher keine Erfahrungen mit Integrierten Gesamtschulen und dem besonderen pädagogischen Konzept dieser Schulform hätten. Insgesamt sei die Entwicklung der Schülerzahlen dennoch positiv zu bewerten, da die ursprünglich als dreizügige Schule genehmigte IGS mittlerweile sogar in zwei Jahrgängen vierzügig sei.

Was den Ruf der Schule betreffe, so verweist Schulleiter Ulf Blanke darauf, dass es neben Kritik auch sehr positive Rückmeldungen aus der Elternschaft gebe. Als Beleg zitiert er aus der Nachricht einer Mutter: „Wir als Familie sind froh, an der IGS Schöppenstedt zu sein. Wir freuen uns darüber, dass unsere Kinder viel fürs Leben lernen und gern in die Schule gehen.“ Natürlich gebe es auch an seiner Schule Konflikte und, glücklicherweise nur selten, körperliche Auseinandersetzungen, so Blanke weiter. Gegenüber Gewalt gebe es eine klare Null-Toleranz-Strategie. Ausgehend vom Leitbild der Schule verstünden es die Lehrkräfte als ihre Aufgabe die Schülerinnen und Schüler beim Finden von gewaltlosen Konfliktlösungsstrategien zu unterstützen. Diesen Ansatz verfolge das Kollegium und die Schulleitung mit großem Engagement und erforderlichem Nachdruck.

"Ganzheitliches Lernen führt zu Erfolgen"


Die Sorge mancher Eltern, ob ihre Kinder an einer Gesamtschule genug lernen und nicht immer nur „singen und klatschen“, kenne Schulleiter Ulf Blanke aus seiner Praxis seit langem. Tatsächlich zeigten die erzielten Abschlüsse aber, dass das ganzheitliche und projektorientierte Lernen am Ende zu Erfolgen führe. „Die Schulform der Gesamtschule genießt nicht umsonst im ganzen Land einen sehr guten Ruf“, so Blanke weiter.
Eine Besonderheit der IGS Schöppenstedt sei, dass alle ihre Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Pilot-Projekts des Landkreises Wolfenbüttel mit persönlichen Tablet-Computern ausgestattet werden würden. Um den Kindern die notwendige Medienkompetenz zu vermitteln, sei eigens das Schulfach „Medien und Methoden“ eingeführt worden. Durch die Ausstattung mit Tablets und die intensive medienpädagogische Arbeit stelle sich, anders als an anderen Schulen, gar nicht die Frage, ob Schüler im Unterricht das Handy verwenden dürfen.

"Offene Atmosphäre im Kollegium"


Was angebliche Querelen im Kollegium der Schule angeht, so hat Schulleiter Ulf Blanke eine völlig andere Sichtweise: „Die Atmosphäre im Kollegium wird von mir als ausgesprochen offen, wertschätzend und partnerschaftlich wahrgenommen. Dieser Eindruck bestätigt sich in zahlreichen Gesprächen, die ich als Schulleiter regelmäßig mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führe.“ Um die Akzeptanz der Schule langfristig zu erhöhen, sei es aus Blankes Sicht erforderlich, den eingeschlagenen Weg besonnen fortzuführen, der Schule Zeit für ihre Entwicklung zu geben und die Vorteile des pädagogischen Konzepts offensiv zu kommunizieren. „Ich bin weiterhin ausgesprochen zuversichtlich, dass wir zukünftig mehr und mehr Eltern von einer Integrierten Gesamtschule am Standort Schöppenstedt überzeugen können. Unsere Schule ist auf einem guten Weg. Wichtig ist, dass auch die Politik entsprechende Signale gibt und der Schule durch erforderliche Investitionen den Rücken stärkt“, so das Fazit des IGS-Leiters.


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