Wolfenbüttel. Der Brandschutz an Schulen sorgt in den Kommunen immer wieder für Diskussionen. Zuletzt stand die Wilhelm-Busch-Grundschule in Wolfenbüttel im Fokus, nachdem eine Brandschutzuntersuchung erhebliche Mängel aufgedeckt hatte. Der Landkreis, zuständig für die Brandverhütungsschauen, äußerte sich nun zu den generellen Herausforderungen und Maßnahmen rund um den Brandschutz an Schulen.
Auslöser in Wolfenbüttel: Anfang September wurde öffentlich bekannt, dass eine Überprüfung an der Wilhelm-Busch-Grundschule gravierende Missstände aufgedeckt hat. In der Folge mussten kurzfristige Maßnahmen umgesetzt werden, darunter das Verbot von Jacken, Turnbeuteln und selbst gemalten Bildern in Fluren und Einschränkungen bei der Nutzung von Jalousien. Eltern kritisierten, dass diese Maßnahmen den Schulalltag erheblich beeinträchtigten und die Lernbedingungen für die Kinder erschwerten. Ein emotionaler Brief eines Elternteils erreichte unsere Redaktion und verdeutlichte die Sorgen um Sicherheit und Unterrichtsqualität. Darin hieß es unter anderem: "Dieser Zustand ist nicht tragbar! Weder für die Kinder, noch für die Lehrer und weiteren Mitarbeitenden der Schule! Es muss dringendst etwas passieren!"
Regelmäßige Überprüfungen – nicht ohne Probleme
Nach Angaben des Landkreises Wolfenbüttel werden die Schulen im Kreis im Rahmen von Brandverhütungsschauen regelmäßig überprüft. Diese Begutachtungen, die im Abstand von drei bis fünf Jahren erfolgen sollen, konnten jedoch aufgrund der Vielzahl von zu prüfenden Objekten nicht immer im empfohlenen Rhythmus stattfinden.
Bei den Kontrollen werden Mängel unterschiedlichster Art festgestellt, die den organisatorischen, anlagentechnischen und baulichen Brandschutz betreffen. Häufig genannte Probleme sind:
• Organisatorisch: Blockierte Fluchtwege, nicht ordnungsgemäß geschlossene Brandschutztüren oder fehlende brandschutzspezifische Ordnungen.
• Technisch: Veraltete oder falsch montierte Brandmelder, fehlende Prüfungen sicherheitsrelevanter Einrichtungen.
• Baulich: Defekte Brandschutztüren oder unzureichend geschlossene Wanddurchbrüche.
Maßnahmen und Verantwortlichkeiten
Für die Beseitigung der Mängel ist der Schulträger verantwortlich - im Falle der Wilhelm-Busch-Grundschule ist das die Stadt Wolfenbüttel. Die Maßnahmen reichen von einfachen organisatorischen Änderungen, wie der Entfernung von Brandlasten in Fluren, bis hin zu kosten- und zeitintensiven baulichen Anpassungen wie der Installation neuer Brandschutztüren. Die Bauaufsichtsbehörden kontrollieren, ob die Mängel behoben werden.
Schulbetrieb trotz Herausforderungen gesichert
Auf Nachfrage bestätigte der Landkreis, dass der Schulbetrieb trotz der festgestellten Mängel gewährleistet sei. Einschränkungen, wie sie an der Wilhelm-Busch-Grundschule kritisiert wurden, seien Einzelfälle, die durch akute Maßnahmen behoben werden müssten. Langfristig sollen die Schulen auf einen einheitlichen und verlässlichen Stand beim Brandschutz gebracht werden. Die Stadt hatte auf Anfrage im September mitgeteilt, dass alle notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes in Abstimmung mit der Schule und den zuständigen Behörden getroffen werden.
(Hinweis: Die Veröffentlichung dieses Artikels verzögerte sich aufgrund von Abstimmungsprozessen beim Landkreis, spiegelt nun jedoch den aktuellen Stand wider.)
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