Hötzum. Das Polizeikommissariat Wolfenbüttel führte am Dienstag eine groß angelegte Suchaktion zwischen Hötzum und der Gemeinde Cremlingen durch. Gesucht wurden menschliche Überreste, nachdem Spaziergänger einen skelettierten Schädel gefunden hatten.
Pressesprecher Frank Oppermann und Hauptkommissar Frank Berger zeigen den Such-Bereich auf der Karte. Foto: Anke Donner)
Mit 65 Kräften der Bereitschaftspolizei, sowie unter Einsatz von Spürhunden wurde der Bereich entlang der Wälder und Felder nach weiteren Leichenteilen gesucht. Hintergrund der Suchaktion ist der Fund eines menschlichen, skelettierten Schädels am 8. März dieses Jahres. Spaziergänger hatten den Schädel gefunden und die Polizei informiert.
Die Ermittler der Polizei gehen davon aus, dass es sich hierbei um einen seit dem 24. August 2013 vermissten Rentner handelt, der nach einem Besuch im Seniorenheim Cremlingen vermisst wurde (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Der Schädel wurde zur näheren Untersuchung an das Landeskriminalamt in Hannover übergeben. Das Ergebnis der DNA-Untersuchung steht bislang noch aus.
„Der Fund hat uns dazu veranlasst, diesen Bereich noch einmal zu durchsuchen. Wir gehen davon aus, dass wir noch mehr Leichenteile finden. Die Suche mit einem Hubschrauber würde hier nichts mehr bringen. Deshalb setzten wir die Leichenspürhunde ein“, erklärt Polizei-Pressesprecher Frank Oppermann. Das Gebiet wird weiträumig um die Fundstelle abgesucht, da Tiere möglicherweise die einzelnen Knochen und Skeletteile verschleppt haben könnten.
Frank Oppermann zeigt auf die Stelle, wo Spaziergänger den Schädel fanden. Foto:
Weitere Knochen gefunden
Hundeführerin Sarah Veske suchte mit ihrem Leichenspürhund Mia die Stelle rund um den Fundort des Schädels ab. Nach einer Weile schlug die siebenjährige belgische Schäferhündin an und vermeldete so den Fund weiterer menschlicher Knochen. Einsatzleiterin Polizeihauptkommissarin Petra Linneweh und ihr Kollege Dirk Kelp sichern, fotografieren und dokumentieren den Fund. Die Fundstelle wir mit rotem Flatterband markiert. Ob der Knochen tatsächlich menschlich ist, muss nun in weiteren Untersuchungen analysiert werden. „Der Spürhund kann zwischen menschlichen und tierischem Gewebe unterscheiden. Ist an dem Knochen kein Gewebe mehr vorhanden, wird es für den Spürhund schwer die Suche fortzusetzen“, erklärt Hündeführerin Sarah Veske.
Hundeführerin Sarah Veske durchkämmt mit ihrem Spürhund Mia das Dickicht. Foto: Anke Donner
Nachdem die Hunde den 3,5 Kilometer langen Abschnitt abgesucht hatten, gingen die Einsatzkräfte den Bereich mit Stöberstangen ab. "Nach der Suche mit den Spürhunden erfolgt die visuelle Sichtung des Bereichs", erklärt Oppermann. Polizeihund Mia muss unterdessen eine Pause einlegen, denn sie kann nur rund eine halbe Stunde am Stück eingesetzt werden. Nach kurzem Ausruhen kann sie die Fährte erneut aufnehmen.
Einsatzleiterin Polizeihauptkommissarin Petra Linneweh und Dirk Kelp sichern den Fund. Foto: Anke Donner)
Umstände sollen endlich geklärt werden
Vor eineinhalb Jahren hat die Polizei in einer großen Suchaktion mit Einsätzkräften und vielen Freiwilligen nach dem verschwundenen Rentner gesucht. Bis heute ist das Verschwinden des damals 79-jährigen Mannes ungeklärt. "Wir hoffen natürlich, dass die heutige Suche neue Erkenntnisse bringt. Wir möchten selbstverständlich wissen, ob es sich bei dem Fund tatsächlich um den vermissten Mann handelt und die Umstände klären", erklärt Frank Oppermann.
Die neuerliche Suche führte zum Auffinden von drei weiteren Knochenteilen, die nun einer kriminaltechnischen Untersuchung zugeführt werden sollen. Eine eindeutige Zuordnung der verschiedenen Knochenteile konnte bislang noch nicht erfolgen. Hier müsse das Ergebnis der Untersuchungen abgewartet werden.
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