Nachhaltiger einkaufen: In Wolfenbüttel eröffnet ein "Unverpackt-Geschäft"

Noch im September soll "o-Ve – ohne Verpackung" in der Breiten Herzogstraße an den Start gehen. regionalHeute.de sprach mit dem Inhaber.

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Ein Blick in das demnächst öffnende Geschäft.
Ein Blick in das demnächst öffnende Geschäft. | Foto: Karsten Roloff

Wolfenbüttel. Im September soll es in der Breite Herzogstraße 12 eine alternative und nachhaltige Form des Einkaufens geben. Auf 85 Quadratmeter Verkaufsfläche wird dann Karsten Roloff in seinem Geschäft "o-Ve – ohne Verpackung" unverpackte Ware - in erster Linie Lebensmittel - anbieten. Im Gespräch mit regionalHeute.de erklärte er die Hintergründe.


Karsten Roloff hat jahrzehntelang in der Einzelhandelsbranche gearbeitet - auch im Ausland. Nun kehrt er nach Wolfenbüttel, das er vor 35 Jahren verlassen hat, zurück. Die Idee, in der Lessingstadt ein alternatives Einzelhandelskonzept anzubieten, stamme von seinem Vater. Das Konzept der "Unverpackt-Läden" sei aber nicht neu. Das erste habe 2014 in Kiel eröffnet. Auch in Braunschweig gebe es eins. Dahinter stehe die Vision, einen relevanten Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll und zur Minimierung von Transportstrecken im Einkaufsprozess und damit einen Beitrag zur Schonung der Umwelt und deren Ressourcen zu leisten, erklärt Roloff.


So funktioniert der "Unverpackt-Laden"


In der Praxis sieht der Einkauf so aus, dass der Kunde ein Gefäß von zuhause mitbringt. Dieses wird gewogen, befüllt und dann noch einmal gewogen. Berechnet wird dann die Differenz. Im Angebot sind vor allem Waren aus dem Bereich lose Lebensmittel wie Getreide, Nudeln, Reis, Nüsse, Gewürze, Kräuter, Tee, Kaffee, Kakao, Mehl und Zucker. Hinzu kommen auch Drogerie- und Kosmetikprodukte. In Sachen Obst und Gemüse ist Karsten Roloff noch auf der Suche nach einem Zulieferer. Frische Wurst und Käse wird es standardmäßig wohl vorerst nicht geben. Denkbar sei es aber, dass es so etwas auf Vorbestellung gebe.

Das Geschäft liegt zentral in der Wolfenbütteler Innenstadt.
Das Geschäft liegt zentral in der Wolfenbütteler Innenstadt. Foto: Karsten Roloff


Wichtig ist Roloff die Regionalität der Produkte, um keine langen Lieferketten zu haben. Doch nicht nur das. "Vermeidung von Einweggefäßen und Einführung von Pfandgefäßen analog der Euro-Palette sind Möglichkeiten, den Nachhaltigkeitsgedanken auch auf die vorgelegte Wertschöpfungskette auszudehnen", so der Inhaber. Es gebe inzwischen auch Großhändler, die sich auf den Verkauf loser Produkte spezialisiert hätten. So würde zum Beispiel der Kaffee in Säcken angeliefert. Der Kunde könne dann zwischen den Bohnen und bereits gemahlenem Kaffee wählen.


Zentrale Lage mit Busanbindung


Dass es in der unmittelbaren Nähe seines Geschäftes kaum kostenlose Parkplätze gibt, sieht Karsten Roloff nicht als Problem an. "Wir liegen sehr zentral mit direkter Busanbindung", so der Inhaber. Viele seiner Kunden würden vermutlich mit dem Fahrrad kommen. "Wir sprechen eine nachhaltige Kundschaft an. Ein bewussteres Einkaufen schließt auch den Weg zum Geschäft mit ein", so Roloff.

Wann genau "o-Ve – ohne Verpackung" öffnet ist noch nicht klar. Roloff hofft, dass dies in der ersten Septemberhälfte der Fall sein wird. Zunächst soll der Laden von einer Vollzeit und ein bis zwei Teilzeitkräften betrieben werden. Öffnungszeiten sind für Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr und Samstag 9 bis 13 Uhr geplant.


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