Neue Werbekampagne soll Fachkräfte nach Wolfenbüttel locken

"Keine Skyline – dafür Weitblick". Man will mit der Normalität Wolfenbüttels provozieren.

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"Keine Skyline - dafür Weitblick" - eine neue Kampagne soll für das Arbeiten und Leben im Landkreis Wolfenbüttel werben.
"Keine Skyline - dafür Weitblick" - eine neue Kampagne soll für das Arbeiten und Leben im Landkreis Wolfenbüttel werben. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Mangels qualifizierter Fachkräfte bleiben deutschlandweit viele Stellen in Unternehmen unbesetzt. Dabei bildet der Landkreis Wolfenbüttel keine Ausnahme. Eine von Stadt und Kreis initiierte Werbekampagne soll das Problem jetzt angehen und Fachkräfte für das Arbeiten und Leben in Wolfenbüttel begeistern.



Zwei Jahre lang hat man von der ersten Idee bis heute an der Umsetzung gearbeitet. Herausgekommen ist eine, so heißt es, nie dagewesene Kooperation zwischen der Stadt und dem Landkreis Wolfenbüttel mit seinen weiteren sechs zugehörigen Gemeinden. Unter dem Slogan "Wolfenbüttel hat was" und dem Zusatz "Karriere ohne Großstadt Gedöns" wurden jetzt die ersten Werbemotive präsentiert, die in der Region und darüber hinaus für den Standort werben sollen.

Ideen ausprobieren - Es gibt keinen Masterplan


Doch am Ende soll die Kampagne voll auf digitale Kanäle, starke Bilder und klare Botschaften setzen. Menschen, die im Landkreis Wolfenbüttel leben und arbeiten, sollen hier authentisch erzählen, was die Unternehmen und Gemeinden im Landkreis zu bieten haben. So wie Patricia, die für MKN arbeitet und davon in einem Video auf Instagram berichtet.

Bei der Kampagne wird für alle Gemeinden im Landkreis geworben.
Bei der Kampagne wird für alle Gemeinden im Landkreis geworben. Foto: Werner Heise


Um Inhalte wie diese zu erstellen, finanziert der Zukunftsfond Asse eine auf zwei Jahre befristete Stelle für digitales Marketing, die ab September die Arbeit aufnehmen soll. Was fehlt, sind jetzt noch die Betriebe, die mit ihren Mitarbeitern bei der Kampagne mitmachen wollen. Gemeinsam mit ihnen will man emotionale Geschichten erzählen, wobei es dafür keinen endgültigen Masterplan gebe. Fehler und auch Scheitern seien erlaubt. Man möchte ausdrücklich ausprobieren und sich agil auf die Ideen, Wünsche und Bedürfnisse der Unternehmen einstellen. "Wir wollen was ausprobieren und wenn wir feststellen, dass es Käse war, machen wir was anderes", sagt Björn Reckewell, von der Stadt Wolfenbüttel.

Einen Tipp hat man dafür mit auf den Weg bekommen. Die begleitende Werbeagentur rate dazu, mit der Normalität Wolfenbüttels zu provozieren, denn so außergewöhnlich sei man nicht. Und so heißt es auf einem Plakat dann "Keine Skyline – dafür Weitblick". Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligen möchten, können sich an die Wirtschaftsförderung der Stadt Wolfenbüttel (wirtschaftsfoerderung@wolfenbuettel.de) wenden.

Karriere ohne Großstadt-Gedöns-
Karriere ohne Großstadt-Gedöns- Foto: Werner Heise


Wolfenbüttel fehlt was


Während die Kampagne wie zuvor beschrieben vom Motto "Wolfenbüttel hat was" getragen wird, bemängelten Arbeitgeber bei der Vorstellung eher, was der Standort Wolfenbüttel nicht hat. Vor allem eine schlechte Anbindung und Taktung des ÖPNV, aber auch mangelnder attraktiver Wohnraum wurden hier aufgeführt.

Landrätin Christiana Steinbrügge und Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic hatten zur Kick-off-Veranstaltung nach Lucklum geladen.
Landrätin Christiana Steinbrügge und Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic hatten zur Kick-off-Veranstaltung nach Lucklum geladen. Foto: Werner Heise


Ivica Lukanic, Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel, räumte ein, dass es vor Ort zwar Schwächen gebe, diese in anderen Städten der Region jedoch größer seien. Ohne diese wegreden zu wollen, warb er im Rahmen der Marketingkampagne dafür, weniger zu problematisieren und mehr lösungsorientiert zu arbeiten. Wenn man jetzt gemeinsames Standortmarketing betreibe, dann sollte dies selbstbewusst und offensiv geschehen.

Offenbar von diesem Maßstab getrieben hat man versucht, als kleines Gimmick im Umfeld der Elite-Universität Harvard Werbung auf Spotify und in den Sozialen Netzwerken von Meta auszuspielen. Eine von künstlicher Intelligenz imitierte Stimme des US-Präsidenten Donald Trump sollte für Wolfenbüttel werben, doch der Spot sei aufgrund "politischer Richtlinien" abgelehnt worden.