Wolfenbüttel. Die Lessingstadt soll noch Fahrrad-freundlicher werden. Dafür soll die Stadtverwaltung unter Beteiligung von Politik, Verbänden und Öffentlichkeit jetzt das Radverkehrskonzept neu aufstellen. Ziel soll es sein, den Radverkehrsanteil in der Stadt bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln, mindestens jedoch auf 25 Prozent zu erhöhen. Darauf haben sich die Ratsparteien im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt einstimmig verständigt.
Die Verwaltung hatte der Politik vorgeschlagen, aufgrund der zugenommenen Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel das ursprüngliche Radverkehrskonzept aus 2014 fortzuschreiben und zu modernisieren. In diesem Zusammenhang schlug man auch vor, das Radwegenetz für den Alltags- und Freizeitverkehr neu zu konzipieren.
Bessere Note soll erreicht werden
Die Grünen begrüßten den Vorstoß der Verwaltung, den man mit einem eigenen Änderungsantrag in der Zielsetzung und der Zeitschiene noch verschärfen wollte. So sieht dieser vor, dass insbesondere die Festlegung eines Zielnetzes für den Radverkehr bis Ende 2024 erfolgen soll. Zudem soll im Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mindestens die Note von 3,0 angestrebt werden. Diese lag zuletzt bei 3,7. Die SPD gab hier jedoch zu bedenken, dass dies nicht repräsentativ sei. Die Frage, ob man aufs Rad steigt oder nicht, sei immer subjektiv zu betrachten, sagte Stadtbaurat Klaus Benscheidt, sodass der Klimatest des ADFC durchaus helfen könne.
Das neue Radverkehrskonzept soll ein zielgerichtetes zukunftsweisendes Konzept werden, das sowohl finanziell als auch personell für die Verwaltung leistbar ist. Aus diesem Grund wolle man einzelne Maßnahmenpakete für zunächst fünf Jahre erstellen und dabei die personellen und finanziellen Ressourcen berücksichtigen. Dadurch sieht man die Planbarkeit und Priorisierung erleichtert.
Fahrradstraßen und Fahrradzonen sollen eingerichtet werden
Für die Konzeptionierung eines neuen Radwegenetzes sieht der Ergänzungsantrag der Grünen vor, auch Bürger und Verbände zu beteiligen. Viele der bisherigen Strecken für Fahrräder liegen auf Straßen mit hohem KFZ-Anteil und wenig zusätzlichem Platz, um qualitativ hochwertige Radverkehrsanlagen zu bauen, sagt die Stadtverwaltung. Daher soll ein neues Radverkehrsnetz nach Vorstellung der Stadtverwaltung verstärkt auf Fahrradstraßen und Fahrradzonen aufgebaut werden und vor Ort gut sichtbar werden. Erste Entscheidungen für die Einrichtung von Fahrradstraßen und -zonen hatte man bereits getroffen.
Mit der Neuauflage des Radverkehrskonzeptes strebt man auch eine Verlängerung der Zertifizierung zur "Fahrradfreundlichen Kommune Niedersachsen" an. Die endgültige Entscheidung fällt der Rat der Stadt Wolfenbüttel voraussichtlich am 22. März. Aufgrund der Einigkeit der Parteien in der Vorberatung gilt dies als Formsache.
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