Wolfenbüttel. Seit knapp einer Woche läuft das neue Schuljahr. Eines, das unter ungewöhnlichen Bedingungen und mit manch einer Herausforderung gestartet ist. Dennoch, so das erste Resümee der Stadtverwaltung, gelang der Start ins neue Schuljahr.
Wie Stadtrat und Schuldezernent Thorsten Drahn während des Schulausschuss berichtete, sei man mit den vom Land geschaffenen Auflagen und dem tatsächlichen Ablauf zufrieden. Wie Drahn weiter ausführte, wurde der Schulbetrieb in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen aufgenommen. Hierzu standen anfangs drei Szenarien auf dem Programm, die vom Kultusministerium festgelegt wurden. Szenario A: Eingeschränkter Regelbetrieb - Was bedeutet, dass ein vollständiger Präsenzunterricht mit Sonderregelungen erfolgt. Szenario B: Schule im Wechselmodell - Die Schüler werden im Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling unterrichtet. Szenario C: Quarantäne und Shutdown - Schließung, beziehungsweise Teilschließung der Schulen; Unterricht ausschließlich in Form des Homeschoolings. So wie es zum Anfang der Pandemie war. "
Bisher keine Corna-Fälle
Das Kultusministerium hat sich für das Szenario A entschieden, erklärte Thorsten Drahn und betonte, dass noch kurz vor Ferienende nicht ganz klar war, mit welcher Variante man in das Schuljahr starten werde. "Wir sind also mit Szenario A gestartet und ich halte das auch nach wie vor für richtig. Gott sei Dank ist die Lage seit dem Start am Donnerstag so, dass wir keine Corona-Fälle vermelden - weder bei den Schulen, noch bei den Kitas", so Drahn und erörterte den Schulbetrieb ausführlich. Die Schüler werden nach den derzeit geltenden Vorschriften beschult. Das heißt: Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Schulbus und auf dem Schulgelände, aber nicht während des Unterrichts und das vorbereitete Belüftungs- und Hygienekonzepte muss eingehalten werden. Der Schulbetrieb erfolgt im sogenannten „Kohortenmodell“. Bei dem Modell werden die Schüler in festen Lerngruppen unterrichtet, die aus einem Jahrgang bestehen. Maximal dürfen sich - wenn es sich nicht vermeiden lässt - zwei Kohorten vermischen. Nur so könne gewährleistet werden, dass bei einer Coronainfektion, nicht die ganze Schule geschlossen werden muss und man separieren kann. Dieses Modell gilt in Schulen sowohl während des Pflichtunterrichtes am Vormittag sowie bei OGS-Angeboten am Nachmittag, aber nicht in Horten.
Schulen gleich nach dem Start abgefragt
Ein weiterer, wichtiger Punkt sei die enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Schulträger und dem Gesundheitsamt des Landkreises Wolfenbüttel, betonte Drahn. Und so habe auch gleich nach dem Schuljahresstart eine Abfrage durch die Stadtverwaltung stattgefunden. Dabei wurden vier Fragen zum Start, der Umsetzung der vorgeschriebenen Maßnahmen und zum allgemeinen Unterrichtsablauf gestellt. So wollte die Verwaltung wissen, ob der Start in das neue Schuljahr aus Sicht der Schulleitungen gelungen oder ob es Probleme gab und falls ja – welche? Zudem sollten die Schulleitungen darüber informieren, ob ihnen das gesamte Personal zur Verfügung steht, oder ob es mit Blick auf die Corona-Risikogruppen Ausfälle gibt? Auch sollten die Schulen mitteilen, ob und wo Handlungsbedarf hinsichtlich Maßnahmen oder Leistungen besteht, die die Stadt Wolfenbüttel als Schulträgerin initiieren oder umsetzten sollte. Zu guter Letzt sollten die Schulleiter und Schulleiterinnen auf die nächsten Wochen und Monate schauen und beschreiben, was für sie angesichts der Corona-Pandemie die wesentlichen Punkte für das Schuljahr 2020/2021 sind.
Es ist eine Mischung aus Zuversicht und Verunsicherung
Die Antworten, so erklärte Thorsten Drahn es dem Ausschuss, seien gleich im Anschluss an die Rückmeldungen ausgewertet worden. Und so könne man zusammenfassend sagen, dass der Start in das neue Schuljahr trotz aller Widrigkeiten gut gelungen sei, auch wenn noch vereinzelt Maßnahmen durchgeführt oder zum Abschluss gebracht werden müssen. Anregungen und Sorgen der Schulleitungen, wie beispielsweise die Belüftungsfrage in den nun bevorstehenden kälteren Monaten gelöst werden kann, sollen zeitnah besprochen werden. Auch dem Wunsch mancher Schulen nach punktuelle Lieferungen von weiterem Mund-Nasen-Schutz, die Beschaffung von Einzeltischen, die Bereitstellung von Handdesinfektionsmitteln und Spuckschutzscheiben oder von weiteren (mobilen) Waschmöglichkeiten wolle man umgehend nachgehen und möglichst nachkommen.
Zwischen Schulalltag und Ausnahmezustand
Im Hinblick auf die Zukunft des Schulalltags mit Corona äußerten die Schulleitungen, dass man sich hauptsächlich darüber Gedanken mache, wie der Eintritt eines Infektionsfalls den Schulbetrieb beeinflusst und wie dann die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und das Einleiten von Maßnahmen vor Ort ablaufen wird. Zudem spielt auch die bevorstehende Herbst- und Winterzeit eine Rolle. Nämlich dann, wenn Corona und Erkältungswelle aufeinandertreffen und wie man etwaige Personalausfälle kompensieren kann. Drahn versprach, dass all das, was umsetzbar ist, auch schnell umgesetzt werden wird. Auch wenn es Dinge gibt, die eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, merkt er an. Grundsätzlich könne man seitens der Stadt aber ein durchaus positives Fazit der ersten Schultage ziehen.
"Ich hatte ein bisschen das Gefühl bei den Rückmeldungen, dass es eine Mischung aus Zuversicht und einer gewissen Verunsicherung ist, weil man eben nicht weiß, wie die Situation im schlimmsten Falle morgen oder nächste Woche ist. Es kann sich jederzeit ändern. Was wir im Moment nicht haben, ist Gewissheit und Planungssicherheit. Das fehlt uns merklich in den letzten Monaten. Aber wenn wir weiter gemeinsam gut zusammenarbeiten, dann können wir die allermeisten Herausforderungen bewältigen", schloss Thorsten Drahn seinen Bericht.
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