Nicht nur private Schottergärten: Auch die Stadt muss aktiv werden

Ein niedersächsisches Gesetz verlangt die Anlegung eines Entsiegelungskatasters. Außerdem will man mit gutem Beispiel voran gehen.

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Symbolbild | Foto: Romy Marschall

Wolfenbüttel. Wie berichtet, wollen Stadt und Landkreis Wolfenbüttel eine Info-Kampagne starten, um die Bürger dazu zu veranlassen, einen möglichst umweltfreundlichen Garten anzulegen. Aufhänger sind die eigentlich verbotenen Schottergärten, die zudem den Boden versiegeln. Die Stadt Wolfenbüttel weist in ihrer Vorlage für den Bauausschuss am kommenden Dienstag aber auch darauf hin, dass nicht nur Privatleute gefragt sind, auch die Kommunen werden in die Pflicht genommen.



Mit der Novelle des Niedersächsischen Gesetzes zur Förderung des Klimaschutzes und zur Minderung der Folgen des Klimawandels seien bereits 2022 weitere Pflichten der Kommunen benannt worden. Zum 1. Januar 2024 trete nun noch ein weiterer Paragraph dieses Gesetzes in Kraft. Dieser verpflichte auch die Stadt Wolfenbüttel dazu, bis zum 31. Dezember 2028 ein Entsiegelungskataster zu erstellen. Dabei komme der Stadt die Aufgabe zu, Flächen ihres Gebietes zu ermitteln und zu erfassen, für die die Möglichkeit zur Entsiegelung besteht. Für diese Aufgabe stelle das Land einen Teil der Personalkosten.

Weitere Maßnahmen erwartet


Auch auf Bundesebene werde derzeit an einem Klimaanpassungsgesetz gearbeitet. Es sei davon auszugehen, dass die Pflichten der Kommune zur Entsiegelung von Flächen dann über die reine Erfassung von Potentialen hinausgehen werden. Die städtischen Gremien würden zu gegebener Zeit über die Veränderungen gesetzlicher Pflichten im öffentlichen und privaten Bereich informiert.

Besondere Vorbildfunktion


Doch die Stadt Wolfenbüttel sieht neben den gesetzlichen Vorgaben für sich auch eine besondere Vorbildfunktion. "In Bezug auf naturnahe Bepflanzung unter Einsatz von Mineralsubstrat zu Mulchfunktionen, anstelle von dem Einsatz von Schotter und Kies zur Versiegelung, hat die Stadtverwaltung bereits erste sichtbare Akzente gesetzt", teilt man mit. So sei nach der Sanierung der Leipziger Straße straßenbegleitendes Grün so gestaltet worden, dass es ohne zusätzliche Bewässerung auskomme, mehrjährig blühe und nicht umgepflanzt oder regelmäßig gemäht werden müsse. Davon würden insbesondere Insekten und kleinste Organismen profitieren.


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